Diedorf hat in 25 Jahren viel erreicht
Anlässlich des Jubiläums zur Markterhebung sprachen wir mit dem Diedorfer Bürgermeister Peter Högg wie es der Gemeinde heute geht.
Herr Högg, Diedorf ist nun seit über 25 Jahren Markt. Was ist mit dieser Auszeichnung verbunden gewesen?
Peter Högg: Mit der Markterhebung wurde die Gemeinde auf eine Stufe mit anderen Mittelzentren im Landkreis Augsburg gestellt. Dem Ort wurde eine überregionale Bedeutung attestiert – als Tor zu den Westlichen Wäldern aber vor allem wegen seiner Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, medizinischen Angeboten und Dienstleistungen.
Wie hat sich Diedorf seither verändert?
Högg: Die Bedeutung der Gemeinde ist gestiegen, die Infrastruktur hat noch einmal zugelegt. Es gibt heute Angebote für die jüngsten bis zu den ältesten Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
Neben der Grund- und Mittelschule kam das Gymnasium dazu, so dass heute jeder Schulabschluss in Diedorf möglich ist. Auch Pflegeeinrichtungen entstanden nach der Markterhebung. Dazu stieg die Zahl der Einwohner von damals um die 9400 bis heute auf über 11.000 um ungefähr 2500 Menschen.
Wie und wo sehen Sie die Zukunft der Gemeinde? Könnte Diedorf auch einmal Stadt werden?
Högg: Von der Größe her wäre das möglich, aber das wird momentan nicht angestrebt, weil damit mehr Aufgaben und höhere Kosten verbunden sind. Lieber wollen wir den bisherigen Standard weiterentwickeln.
Wo könnte Diedorf weiter wachsen, wenn der Flächenverbrauch so gering wie möglich sein soll? Wie nimmt die Gemeinde hier Einfluss?
Högg: Angestrebt wird eine Innen- vor der Außenwicklung, das bedeutet eine innerörtliche Verdichtung. Das spart Fläche und ist auch im neuen Flächennutzungsplan verankert.
Direkt einwirken können wir jedoch als Gemeinde nur, wenn uns Flächen und Grundstücke auch gehören.
Die Menschen ziehen von der Stadt aufs Land, besonders junge, Familien. In Diedorf wurden zuletzt ja immer neue Betreuungsplätze geschaffen. Wie sieht die Situation in der Kinderbetreuung derzeit aus?
Högg: Momentan ist die Situation leider sehr angespannt, besonders was die Krippenplätze für Kinder unter zwei Jahren anbelangt. Wir haben zwar genügend Plätze geschaffen, müssen aber das Angebot reduzieren, weil wir, wie so viele Gemeinden, Personalmangel haben. Wir werden deshalb wohl nicht alle Ganztagswünsche erfüllen können.
Diedorf ist stark von Staus betroffen. Wie ist der aktuelle Stand bezüglich der Umfahrung?
Högg: Die Umfahrung hängt stark vom Bahnausbau ab. Hier steht die Entscheidung ja noch aus. Aber die Gemeinde hat erreicht, dass die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium die Gespräche darüber wieder aufgenommen haben.
Wenn man das Auto stehen lassen soll: Was wünscht sich Diedorf vom ÖPNV, besonders von Zugverkehr?
Högg: Wir wollen unseren Standard bei der Zuganbindung mindestens halten und vermeiden, dass der Nahverkehr durch mehr Fernverkehrszüge ausgebremst wird.
Bezüglich des Busangebots sind wir mit dem AVV im Gespräch. Hier ist noch Luft nach oben auch wenn es um den Anschluss von Bus und Bahn geht.
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