Andere Länder, andere Autos: Unterschiede liegen im Detail
Köln/Detroit (dpa/tmn) - Ford Focus oder VW Jetta sind alltägliche Autos. Doch was da in Deutschland rollt, ist in anderen Ländern oft mit unterschiedlicher Technik und Ausstattung unterwegs. Denn um die Fahrzeuge überall verkaufen zu können, sind Anpassungen nötig.
Die erste Generation sogenannter Weltautos war dementsprechend ein Flop. Denn ein Auto für die Geschmäcker auf allen Kontinenten zu entwickeln, das ist nicht einfach. Doch mittlerweile hat die Industrie dazugelernt und schickt derzeit eine neue Flotte von globalen Autokonzepten ins Rennen. Allerdings sehen Fahrzeuge wie der neue Ford Focus, der Mazda 2 oder der VW Jetta in Amerika, China oder Europa nur auf den ersten Blick gleich aus.
"Die Unterschiede liegen oft im Detail", sagt Ford-Ingenieur Gunnar Herrmann. Entscheidend sind die mittlerweile überall eingeführten Plattform- und Baukastensysteme: "Mit ihnen können wir ein und dieselbe Konstruktion schnell, präzise und kostengünstig an die Anforderungen der jeweiligen Märkte anpassen."
Den neuen Focus hat Ford in diesem Geist entwickelt: Deshalb bekommen die Europäer den Golf-Konkurrenten als Fünftürer mit steilem Heck und als Kombi, während es den Wagen jenseits des Atlantiks wegen der amerikanischen Vorliebe für Stufenheck-Modelle auch als Limousine geben wird. Außerdem macht Ford deutliche Unterschiede bei der Motorenpalette und setzt "drüben" auf sehr viel hubraumstärkere Aggregate. Ganz ähnlich wurde es schon beim Fiesta gemacht, der in Amerika ebenfalls mit Stufenheck verkauft wird.
Große Unterschiede gibt es auch beim neuen VW Jetta, der im September in Amerika und im Januar bei uns in den Handel kommt. Das aktuelle Modell war in den USA deutlich teurer als die Konkurrenz. Deshalb hat VW dort nun eine neue Hinterachskonstruktion gewählt und das Interieur den etwas geringeren Ansprüchen der US-Kundschaft angepasst, erläutert Projektleiter Michael Hinz. Ergebnis: Mit 15 995 Dollar ist der Jetta nun sogar günstiger als ein Chevrolet Cruze - zumindest in Amerika. In Europa wird der Jetta mit aufwendigerer Technik und Ausstattung wohl gut 20 000 Euro kosten.
Noch einen Schritt weiter gehen Honda oder Mazda mit ihren Mittelklasse-Limousinen. So gibt es zwar beiderseits des Atlantiks einen Mazda 6 oder einen Honda Accord. Doch bis auf den Namen und ein paar technische Details haben diese Autos nichts miteinander gemein.
In den USA kann in dieser Klasse nur konkurrieren, wer die Autos auch im Land baut und entsprechend günstig anbietet. Deshalb haben die Japaner nicht nur eigene Werke hochgezogen, sondern auch eigene Modelle entwickelt. "Der amerikanische Mazda 6 ist deutlich größer als der europäische und hat die stärkeren Motoren", erläutert Tim Barnes, Direktor für Produktplanung und Strategie im Entwicklungszentrum Irvine bei Los Angeles.
Allerdings ist das ein Luxus, den sich die Japaner offenbar nicht mehr lange leisten wollen. Sowohl von Mazda als auch von Honda ist zu hören, dass künftige Modellgenerationen mit Blick auf den Kostendruck wieder enger zusammengeführt werden sollen.
Weniger Probleme mit den Anpassungen haben Hersteller im gehobenen Preissegment, sagt Yasuki Waseda vom BMW-Entwicklungszentrum in Tokio: "Hier kauft man einen BMW, Mercedes oder Audi ja gerade deshalb, weil er 'made in Germany' ist und einen europäischen Eindruck macht."
Dennoch müssen die Entwickler für die großen und bedeutenden Märkte auf ein paar Feinheiten Rücksicht nehmen, erläutert Waseda: Die Funkfrequenz für die Zentralverriegelung zum Beispiel muss in Japan geändert werden, weil sich die Autos sonst nicht störungsfrei verriegeln lassen. Für die Hybridversion des 7ers wurde die Motorelektronik neu programmiert, um ein paar Gramm CO2 für den Steuerbonus zu schinden. Und für den 3er gibt es laut Waseda einen neuen Türgriff, damit der Wagen in sogenannte Stapelgaragen passt und somit billiger geparkt werden kann.
Von einigen lokalen Anpassungen lassen sich die Ingenieure selbst unter Zeitdruck nicht abbringen. Kaum ein Auto zeigt das besser als der Mazda 2, der nach Angaben von Produktplaner Barnes im Eiltempo für den US-Markt fit gemacht wurde. "Wir hatten nicht einmal ein Jahr zwischen der Import-Entscheidung und dem Verkaufsstart. Da kann man natürlich nicht viel ändern."
Doch zumindest im Interieur haben die Japaner die Kritik aus vielen Kundenbefragungen umgesetzt. "Auch wenn ihr Europäer immer über uns lacht - wir brauchen einfach große Cupholder", sagt Barnes und zeigt stolz auf die Mittelkonsole. Wo bei uns nur eine Dose Platz findet, gibt es dort Halter für zwei riesige Cola- oder Kaffeebecher.
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