Wenn der Frühling beginnt, kann es nachts immer noch ziemlich kalt sein. Tagsüber herrscht oft schon T-Shirt-Wetter. Entsprechend vielfältig sind auch die Wetterrisiken für den Straßenverkehr. Vor allem die Sonne ist nicht zu unterschätzen.
„Die besondere Gefahr im Frühjahr besteht darin, dass die Sonne jeweils zu den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs auf- und untergeht“, sagt Meteorologe Meeno Schrader von Wetterwelt. „Das heißt, sie steht sehr tief und kann vor allem dann blenden, wenn besonders viele Autos unterwegs sind.“ Ist dann zusätzlich die Windschutzscheibe schmutzig, drohe eine Art Blindflug, weil die Sicht durch die Streuung noch stärker eingeschränkt sei.
Grundsätzlich biete der Frühling wettermäßig fast alles, so Schrader. Nicht zuletzt durch den Klimawandel habe die Launenhaftigkeit des Wetters zugenommen. Graupel- oder Hagelschauer beispielsweise könnten binnen kürzester Zeit zu extremer Glätte führen. „Man kann diese Schauer bei Tageslicht sehen: Sie kommen als grau-weiße Wand auf einen zu. Dann sofort Fuß vom Gas und vorsichtig ausrollen lassen“, empfiehlt Schrader. Daneben sei bis weit in den März hinein auch noch mit Nachtfrösten zu rechnen. Zudem bestehe speziell in Waldstücken Frostgefahr, was zu Glatteis führen könne.
Gefährlich werden diese Situationen speziell für alle, die zu früh die Reifen gewechselt haben. „An der alten Regel von O bis O - also Oktober bis Ostern - ist durchaus etwas dran. Auf Sommerreifen sollte man erst wechseln, wenn durchgängig mindestens sieben Grad gemessen werden“, sagt Michael Schneider von der Kfz-Innung.
Auch muss im Frühjahr vermehrt mit beschädigten und rutschigen Straßen gerechnet werden. „Fahrbahnschäden, Schlaglöcher und Splitt erhöhen das Unfallrisiko. Vor allem in Kurven besteht für Zweiradfahrer Rutsch- und Sturzgefahr“, warnt Herbert Engelmohr vom Automobilclub von Deutschland (AvD).
Der Frühjahrsmüdigkeit, die sich meist durch eine gewisse Mattigkeit äußert, können Autofahrer durch regelmäßige Bewegungspausen an der frischen Luft am besten begegnen.
Eine weitere Gefahr sind Wildtiere, die vermehrt unterwegs sind, wenn die Temperaturen steigen. „Viele Rehe, Hirsche, Wildschweine und auchMarder und Feldhasen verlassen jetzt ihre Winterquartiere, um auf Futter- und Partnersuche zu gehen“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Autofahrer sollten daher in der Dämmerung und nachts in Bereichen mit Wildwechsel besonders achtsam sein. Straßenschilder warnen in stark frequentierten Bereichen zusätzlich.