Die Straße lesen lernen vermeidet Überraschungen. Ein guter Motorradfahrer lernt, die Straße zu lesen. Viele kleine Hinweise auf der Fahrbahn, aber auch die Straßenführung und das umliegende Gelände können auf Gefahren hindeuten, noch ehe sie überhaupt entstanden sind. Den Straßenverlauf kann man oft recht gut voraussagen, wenn man sich ein wenig umschaut. Nur selten werden Straßen irgendwie in die Landschaft gezogen, zumeist folgen sie natürlichen Gegebenheiten wie Bergen, Tälern oder Flüssen. So kann man mit etwas Übung Gefahrenstellen recht häufig weit vorausahnen und Geschwindigkeit und Fahrstil dementsprechend anpassen. Zu Saisonbeginn besteht eine besondere Gefahr durch Blütenstaub auf der Straße. Ein gelblicher Schimmer weist oft auf Stellen hin, wo Blütenpflanzen ihre Pracht mitten auf der Straße abgeladen haben. Mit ein paar Regentropfen kann dies eine lebensgefährliche Schlitterbahn werden. Wenn rechts und links der Fahrbahn beispielsweise Rapsfelder in voller Blüte stehen, muss man mit einem solchen Schmierfilm jederzeit rechnen, auch wenn man ihn noch nicht sieht.
Richtige Sitzhaltung
Wer richtig auf seiner Maschine sitzt, hat mehr von der Fahrt und bringt das Motorrad im Notfall leichter unter Kontrolle. Die Fußballen stehen locker auf den Fußrasten, mit Knien und Schenkeln wird der Tank fest umschlossen.
In den Ellenbogen ist immer ein leichter Winkel, um jederzeit schnell und sicher lenken zu können. Die Lenkergriffe werden dabei locker gehalten.
Der Sozius
Auch der Sozius kann sich mit ein paar einfachen Tricks die Fahrt bequemer gestalten. Wenns die Bauweise des Motorrads zulässt, legt er am besten die Arme locker um den Fahrer. Dann kann er sich beim Bremsen am Tank abstützen und hat jederzeit guten Halt. Kennen Sie die Spuren in der Wiese, die zu einem einsamen Baum führen? Wie konnte jemand ausgerechnet den treffen? Der Mensch steuert mit den Augen, bewegt sich stets dorthin, wo sein Blick hinfällt. Auf dem Motorrad ist deshalb die Blickführung essenziell. Wer einen Baum fixiert, anstatt auf die Straße zu sehen, wird von dem Hindernis magnetisch angezogen. Also immer vorausschauend dahin sehen, wo man hinfahren möchte.
Gepäck
Beim Beladen des Motorrads gibt es einiges zu beachten. Schwere Gegenstände gehören möglichst nahe an den Schwerpunkt der Maschine, zum Beispiel in den Tankrucksack. Auf die Gepäckbrücke dürfen nur leichte Sachen. Motorräder sind aerodynamisch sehr empfindlich. Bewährt hat sich auch, Gepäck in einem gut sitzenden Rucksack auf dem Rücken zu tragen. Klar, dass der nicht zu groß sein sollte und nicht auf dem Rücken herumwackeln darf.
Letzte Tests
Nach dem Bepacken unbedingt den Reifendruck überprüfen und eventuell auch noch die Federvorspannung erhöhen und die Dämpfung anpassen. Und dann am besten auf zu einer kleinen Probefahrt auf der Hausstrecke, damit kleinere Probleme noch rechtzeitig behoben werden können. Übrigens: Voll bepackte Motorräder stehen oft nicht mehr so stabil.
Also beim Abstellen darauf achten, dass die Maschine nicht plötzlich umkippt. Und schon steht der großen Tour nichts mehr im Wege.
pm/red/luk