Im Sattel entspannen: Sicher mit Motorrad verreisen
Essen (dpa/tmn) - Der Fahrtwind weht um die Nase, der Dreh am Gasgriff beschleunigt Maschine und Puls: Wer seinen Urlaub auf der Motorradsitzbank genießen will, sollte aber lieber nichts überstürzen. Vor weiten Touren auf zwei Rädern gibt es eine Menge zu beachten.
Längere Reisen verlangen nach guter Vorbereitung, damit die Traumtour durch die Alpen nicht zum Alptraum wird. Bei der Planung sollte der Mensch zuerst an die eigene Fitness denken. Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz) in Essen empfiehlt, schon Wochen vor dem Fahrtantritt Sport zu treiben - zum Beispiel regelmäßig zu joggen. "Motorradfahren ist körperlich anstrengender als Autofahren und erfordert gerade für weite Reisen eine gute Kondition", erklärt er. Das gelte auch für Mitfahrer.
Die Schutzkleidung sollte nicht nur vollständig, sondern auch voll funktionsfähig sein. Defekte Protektoren in Jacke und Hose oder Helme mit Kratzern und Dellen können bei einem Unfall versagen, warnt Haasper. Sie müssten unbedingt ausgetauscht werden. Für längere Autobahnfahrten lohnt sich ein Gehörschutz: Ohrstöpsel reduzieren die Windgeräusche, die je nach Geschwindigkeit und Helmart die Lautstärke eines Flugzeugtriebwerks erreichen können. "Allerdings müssen sie für den Straßenverkehr zugelassen sein und dürfen keine hohen Frequenzen wie Warntöne filtern", so Haasper.
Wie die Schutzkleidung sollte auch die Motorradtechnik einwandfrei sein - angefangen von der Bremsanlage über Kette und Beleuchtung bis hin zu den Betriebsflüssigkeiten. "Am besten lässt man sein Fahrzeug vor der Tour von einer Fachwerkstatt überprüfen", empfiehlt Ruprecht Müller vom ADAC-Technik-Zentrum in Landsberg am Lech. Je mehr die Mechaniker dabei über Reiseziel und -dauer erfahren, desto gezielter können sie das Fahrzeug vorbereiten. Sparen sollte man auf keinen Fall an den Reifen: Auch wenn die Pneus noch mehr als die europaweit vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen, ist die Verschleißgrenze bei langen Touren schnell erreicht.
Sack und Pack gilt es mit Fingerspitzengefühl und Köpfchen auf dem Motorrad zu verstauen. "Gewichtige Gegenstände möglichst tief lagern, um den Fahrzeugschwerpunkt zu erhalten", rät ifz-Experte Haasper. Außerdem sollte die Last gleichmäßig auf einen Tankrucksack und die Gepäckbrücke oder Koffer am Heck verteilt werden. Drückt zu viel Gewicht aufs Hinterteil, kann das Vorderrad beim Gasgeben plötzlich in die Höhe schnellen und das Motorrad außer Kontrolle geraten. Seitliches Ungleichgewicht beeinträchtigt ebenfalls die Fahrstabilität. Vor der Tour lohnt es sich, auf einem Parkplatz das Anfahr- und Bremsverhalten mit voller Beladung zu testen.
Um während der Reise kleinere Defekte am Motorrad selbst reparieren zu können, gehört laut Haasper ein Multifunktionswerkzeug ins Gepäck. Außerdem empfiehlt er, Ersatzbirnen einzupacken - und eine kleine Dose Kettenspray, um nach längeren Regenabschnitten den Fettfilm erneuern zu können. Von einem Reparaturspray für platte Pneus rät er ab: "Ist ein Motorradreifen nicht hundertprozentig in Ordnung und optimal aufgepumpt, kann es lebensgefährlich werden." Bei einer Reifenpanne lässt man das Bike also am besten abschleppen.
Beim Beladen der Maschine ist das zulässige Gesamtgewicht unbedingt zu beachten. ADAC-Experte Müller schlägt vor, dass sich Fahrer und Beifahrer in voller Schutzmontur wiegen und ihr Gewicht mit dem des betriebsbereiten Motorrads addieren, das im Fahrzeugschein angegeben ist. Dann werde schnell klar, wie viel Spielraum noch für Gepäckstücke bleibt.
Für eine Karte ist immer Platz. Allerdings bringen sich Biker unnötig in Gefahr, wenn sie während der Fahrt ständig auf Plan oder Navi schauen. "Einfach die Namen der nächsten drei Orte merken, nach Schildern fahren und die Straße im Blick behalten", empfiehlt Haasper. Wer nicht mehr weiter weiß, hält am besten an und sichtet die Karte in Ruhe - oder benutzt ein Navi mit Kopfhörern.
Besonders gute Routenkenntnisse sollten Fahrer haben, die bei Gruppentouren das Feld anführen. "Sonst droht ein heilloses Chaos", sagt Jürgen Bente vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Auch müsse der Vorausfahrende mit kurzen Stopps oder gebremstem Tempo dafür sorgen, dass sich die Gruppe nach Abschnitten mit mehreren Ampeln neu formieren kann. "Die hinteren Fahrer dürfen auf keinen Fall zu einer Aufholhatz genötigt werden", warnt Bente.
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