
Leere Züge wegen Corona
Millionen Fahrgäste bleiben Bussen und Bahnen fern

Als im Frühjahr das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, traf das auch die Verkehrsunternehmen hart. Bei neuerlichen Corona-Einschränkungen wollen sie ihr Angebot trotzdem möglichst aufrecht erhalten.
Die Corona-Pandemie hat die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen drastisch einbrechen lassen. Von April bis Juni waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts drei Viertel weniger Personen im Fernverkehr unterwegs als im Vorjahreszeitraum.
Der Bahn-Fernverkehr sank um 71 Prozent, der Linienverkehr mit Fernbussen kam mit einem Minus von 96 Prozent fast zum Erliegen. Auch im Nahverkehr fehlte ein Großteil der Fahrgäste.
Unternehmen stehen unter Druck
Das zweite Quartal des Jahres war geprägt von den Corona-Einschränkungen, die ab März verhängt worden waren - Schulen und Kitas mussten schließen, Arbeitnehmer blieben im Homeoffice, auch der Kultur- und Sportbetrieb ruhte vorübergehend. Den zwischenzeitlichen Tiefststand bei den Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr gibt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit nur 20 Prozent des Vorjahresniveaus an. Dennoch hielten die Unternehmen den Verkehr zum großen Teil aufrecht.
Dies sei auch bei erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens geplant. "Allerdings muss die Aufrechterhaltung eines umfangreichen ÖPNV-Angebotes bei wegbrechenden Fahrgeldeinnahmen auch finanziert werden. Ansonsten ist dies nicht leistbar", erklärte VDV-Präsident Ingo Wortmann am Mittwoch. Die Unternehmen stehen finanziell unter Druck. Bund und Länder hatten deshalb beschlossen, die Einbußen auszugleichen.
In allen Bereichen fehlen Fahrgäste
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts nutzten den Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen im zweiten Quartal 59 Prozent weniger Menschen. Im gesamten ersten Halbjahr fuhren demnach 874 Millionen Fahrgäste mit Nahverkehrszügen, das waren mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Zahlen zeigen für den Liniennahverkehr mit Bussen für das von Corona besonders betroffene zweite Quartal mindestens ein Minus von 36 Prozent und für Straßenbahnen, zu denen Stadtbahnen, Hoch- und U-Bahnen sowie Schwebebahnen zählen, von mindestens 41 Prozent. Es sei davon auszugehen, dass die Zahlen die tatsächliche Situation nicht vollständig abbildeten - unter anderem, weil viele Pendler Zeitkarten besitzen, deren tatsächliche Nutzung unklar sei, erklärte das Bundesamt in Wiesbaden.
Durststrecke hängt von politischen Maßnahmen ab
Derzeit liegt die Auslastung der Busse und Bahnen nach VDV-Angaben im Schnitt bei rund 70 Prozent des Vorjahresniveaus. Nach Jahren mit Rekordwerten fehlten neben Berufspendlern weiter Touristen und Gelegenheitskunden, da Messen, Konzerte und Sportereignisse nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfänden.
Wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei, hänge vom Infektionsgeschehen und staatlich verordneten Einschränkungen ab, erklärte VDV-Präsident Wortmann: "Wir rechnen allerdings damit, dass wir die Folgen der Pandemie noch lange über das Jahresende hinaus spüren werden." Um Fahrgästen die Sorge vor Ansteckung zu nehmen, setzt die Branche derzeit auf eine Aufklärungskampagne. Prominente wie Musiker Wolfgang Niedecken und Ex-Handballer Stefan Kretzschmar rufen dabei zur Nutzung von Bussen und Bahnen auf.
Für den Bahn-Fernverkehr hat das Statistische Bundesamt eine Auswertung anonymisierter Mobilfunk-Daten vorgenommen. Diese zeige, dass die Auslastung der Züge zwar zwischenzeitlich angestiegen sei, seit August aber wieder sinke. Der Trend habe sich im Oktober nochmals verstärkt, so dass die Zahlen mittlerweile wieder bis zu 50 Prozent unter den Vorjahreswerten lägen.
© dpa-infocom, dpa:201028-99-115211/4 (dpa)

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