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Berlin (dpa/tmn) - Immer mehr große Modehandelsketten bauen ihre Kollektionen für Bio-Textilien aus. Auch kleine Label profitieren zunehmend vom Nachhaltigkeitstrend. Wer gesunde Kleidung kaufen will, muss sich mittlerweile in einem Dschungel von Textilsiegeln zurechtfinden.
Ein Überblick über die wichtigsten unabhängigen Siegel und ihre Vergabekriterien:
Qualitätszeichen Naturtextil
Siegel des Internationalen Verbandes Naturtextil (IVN), das die derzeit strengsten ökologischen, sozialen und gesundheitsbezogenen Ansprüche an die textilen Produkte stellt. In zwei Stufen an Produkte vergeben, die entweder 95 Prozent oder mindestens 70 Prozent Bio-Fasern enthalten müssen und über den kompletten Produktionsweg lückenlos zertifiziert werden. Von Greenpeace und Verbraucher Initiative als "sehr empfehlenswert" eingestuft.
Global Organic Textile Standard
International gültiges Siegel, das in seinen zwei Stufen dem Qualitätszeichen Naturtextil (siehe oben) entspricht. Als "sehr empfehlenswert" eingestuft. Weltweit rund 2800 vergebene Zertifikate.
Organic Exchange
Label der gleichnamigen Non-Profit-Organisation in Berkeley, Kalifornien, das in zwei Gradierungen den Einsatz von 100 beziehungsweise 95 Prozent Biobaumwolle vorschreibt. Als "empfehlenswert" eingestuft.
Öko-Tex Standard 100
Weit verbreitetes Siegel, das den Schadstoffgehalt und die Gesundheitsverträglichkeit des Endprodukts überprüft. Die Grenzwerte liegen dabei teils leicht über den gesetzlichen Vorgaben. Keine Aussagen über den Einsatz von allergieauslösenden Stoffen im Herstellungsprozess, Öko-Herkunft der Rohmaterialien oder Produktionsbedingungen. Von daher nur als "eingeschränkt empfehlenswert" eingestuft. Derzeit rund 10 000 vergebene Zertifikate.
Öko-Tex Standard 100+
Siegel, das deutlich über die Anforderungen vom STANDARD 100 hinausgeht, strengere Schadstoff-Grenzwerte setzt und zugleich auch die Umweltverträglichkeit der Produktion zertifiziert. Eingestuft als "empfehlenswert", jedoch in Deutschland bislang nur einmal vergeben.
Europäisches Umweltzeichen
Siegel berücksichtigt die umweltverträgliche Produktion, Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit. Allerdings erfüllen Grenzwerte für Schadstoffe meist nur gesetzliche Bestimmungen. Eingestuft als "bedingt empfehlenswert" beziehungsweise "empfehlenswert".
Toxproof
Siegel des TÜV Rheinland, das die Einhaltung von Schadstoffgrenzen am Endprodukt gewährleistet. Die Grenzwerte liegen aber nur teilweise über den gesetzlichen Vorgaben. Urteil: "eingeschränkt empfehlenswert".
