
Gartenarbeit mit Spaß bis ins hohe Alter

Bonn (dpa/tmn) - Der Rücken schmerzt beim Umgraben. Das Unkrautjäten und das Rasenmähen fallen immer schwerer. Mit zunehmendem Alter kann die Lust am Garten zur Last werden. Doch so wie die Wohnung kann auch der Garten altersgerecht angepasst werden.
Den Garten vorzeitig aufzugeben, wäre für die meisten Gartenbesitzer ein schwerer Verlust. "Der Garten ist mein Leben" und "Gartenarbeit ist für mich die allergrößte Freude": so oder ähnlich lauteten die Antworten der rund 1000 Gartenbesitzer im Seniorenalter, die Werner Hurka und Henning Milde von der Hessischen Gartenakademie Kassel 2001 interviewten. Die meisten genossen die damit verbundene Arbeit und empfanden den Umgang mit Pflanzen als schöpferische Tätigkeit, die Befriedigung verschafft und fit hält.
Aber sie erfuhren auch, dass Manches richtig schwer fällt. Für diese belastenden Dinge gibt es aber meist schnelle Lösungen. Hilfe suchen und auch annehmen ist ein wichtiger Schritt. Das können die eigenen Kinder, Freunde oder Nachbarn sein oder Enkel und Nachbarskinder, die sich für das Gärtnern begeistern - noch dazu, wenn es ein paar Euro gibt. Oder man fragt einen Profigärtner, der ein-, zweimal im Jahr kommt und die schweren Arbeiten übernimmt.
Manchmal reicht es schon, Arbeitstechniken zu verändern oder einfacher zu bedienende Gartengeräte anzuschaffen. Könnte nicht ein neuer Elektromäher den alten schweren Rasenmähers ersetzen? Warum die alte schwere Baumschere nicht gegen eine neue Astschere mit Gelenk- oder Doppelhebel-Übersetzung austauschen? Der Spatenstiel hat noch nie so richtig zur Körpergröße gepasst? Dann wird es höchste Zeit für einen neuen, ergonomisch geformten Stiel, den es auch für Besen, Harken und Hacken gibt.
Das Umgraben muss nicht sein - selbst wenn das Beet danach so schön sauber und ordentlich daliegt. Der Boden lässt sich stattdessen mit der Grabegabel oder dem Sauzahn lockern. Die schweren Erdklumpen müssen dabei nicht angehoben werden, und den Lebewesen im Boden bekommt das Lockern ohne Wenden ohnehin besser.
Mulchen macht Unkraut das Leben schwer. So bleiben Beete auch ohne mühsames Jäten und Hacken sauber. Das gilt für die Gemüsebeete wie für den Blumengarten. Gut eignen sich dafür Kompost oder Rindenmulch. Bei hartnäckigen Unkräutern tut schwarze Mulchfolie gute Dienste. Dort, wo Kohl, Erdbeeren oder Rittersporn wachsen sollen, bekommt die Folie einen Kreuzschnitt, durch den hindurch gepflanzt wird.
Wem langes Stehen und Bücken schwer fällt, der arbeitet besser im Sitzen. Von einem Rollhocker aus rücken Sommerblumen und Stauden, die durchgeputzt werden wollen, in bequeme Greifhöhe. Mit seiner dicken Bereifung rollt der Hocker über fast jeden Untergrund. Ähnlich praktisch ist ein leichter Sitz- und Kniestuhl, zwischen dessen zwei Stützen eine beidseitig gepolsterte Fläche eingespannt ist. Sie lässt sich zum Sitzen in etwa 33 Zentimeter Höhe oder durch einfaches Umdrehen zum Knien in 13 Zentimetern über dem Boden nutzen.
Für das Aussäen, Pikieren, Topfen und Umtopfen ist ein fester Arbeitstisch mit der richtigen Höhe wichtig. Provisorien, wie die Bretter über der Schubkarre, sollten jetzt wirklich ausgedient haben. Unter dem Tisch muss aber ausreichend Tiefe für Füße und Beine sein, sonst verkrampft man sich beim Stehen oder Sitzen.
Oft lässt sich die Arbeit auch durch andere Pflanzen erleichtern. Wer anstelle von Einjahrsblumen, die jedes Jahr neu ausgesät und gepflanzt werden müssen, langlebige Stauden wie Paeonien, Taglilien und Lenzrosen pflanzt, reduziert den Arbeitsaufwand deutlich. Stehen sie dicht beieinander, bilden ihre Blätter eine geschlossene Bodendecke, unter der der Boden nicht so rasch austrocknet. So können etliche Gießgänge eingespart, wenn nicht gänzlich überflüssig werden. Den gleichen Dienst leisten Bodendecker unter Sträuchern und Bäumen. Sie können eine lebendige Matte weben, beispielsweise aus weißer Schaumblüte (Tiarella), gelbem Ungarwurz (Waldsteinia) und Heuchera.
Wichtiger noch als in jungen Jahren ist der bequeme und sichere Zugang zu allen Teilen des Gartens. Dazu gehören glatte, im Dunkeln gut beleuchtete Stufen sowie ausreichend breite Wege, die sich auch mit Rollator und Rollstuhl befahren lassen. Schrittplatten, auf denen sich das Beet nur balancierend betreten lässt, sollten abgeschafft werden. Die Armlänge wird nun zum Maß der Beettiefe. Anstelle eines einzigen tiefen Beetes entstehen besser mehrere schmale, hintereinander gestaffelte Beete, die einen völlig neuen Blick auf die Lieblingspflanzen erlauben. So kann die altersgerechte Umgestaltung dem Garten noch einmal neue reizvolle Aspekte geben.
Literatur: Kleinod, Brigitte: Gärten für Senioren - praktisch und pflegeleicht, Ulmer. Euro 14,90, ISBN-13 978-3800159673; Hurka, Werner und Mild, Henning: Gartenfreude bis ins hohe Alter - wie man sich das Gärtnern leicht machen kann. Woto-Verlag. Euro 14,90, ISBN-13 978-3935163019.

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