Hygiene: Schlafen Sie auf Milbenkot?
„Wie man sich bettet, so schläft man“ - anders als viele Sprichworte hat dieses praktische Bedeutung. In den meisten deutschen Haushalten betten sich die Menschen falsch und schlafen entsprechend schlecht.
Jeder vierte Deutsche leidet an Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten. Daran sind einerseits Sorgen und Stress schuld sowie Lärmbelästigung, Klima oder Raumtemperatur. Doch auch das Bett selbst spielt eine große Rolle. Bevor man sich an schwer nachvollziehbaren Einflussfaktoren wie elektromagnetischer Strahlung und Erdstrahlung orientiert und die Wohnung von einem Neuschamanen auspendeln lässt, sollte man die einfachste Grundlage des guten Schlafs unter die Lupe nehmen: die Matratze. Oft ist sie zu weich oder zu hart, unpassend für das Gewicht des Schläfers, dünstet womöglich Schadstoffe aus und ist vor allen Dingen zu alt. Entsprechend vielfältig ist ihr Innenleben.
Dschungel Matratze
Der Schlafende dünstet durchschnittlich zwischen einem Viertel und eineinhalb Liter Schweiß pro Nacht aus, also zwischen 90 und 180 Litern jährlich. Dass sich solchermaßen so manche Matratze in ein Treibhaus verwandelt, ist normal, zumal das sorgfältig gemachte und abgedeckte Bett tagsüber wenig Chancen hat, einmal gründlich durchzulüften. Als Folge tummeln sich im Matratzendschungel Generationen von Bakterien und Schimmelpilzen weitestgehend ungestört. Alleine die Millionen Pilze dienen den Hausstaubmilben entweder selbst als Nahrung oder sie wandeln anderes organisches Material in Milbennahrung um.
Weil das so ist, leerten die Menschen zwischen Steinzeit und später Neuzeit einmal jährlich ihre Strohsäcke auf den Misthaufen und befüllten sie neu. In modernen Haushalten sind zehn- bis zwanzigjährige, nie gereinigte Matratzen keine Ausnahme, sondern die Regel. Und wenn eine neue Matratze ins Haus kommt, wandern die Ableger oft noch ins Kinderzimmer - ein bedenkliches Erbe: Eine Million Milben in einer alten Doppelbettmatratze sind keine Seltenheit. Statt Geld für Ersatz auszugeben, gleichen wir unsere mangelhafte Betten-Hygiene lieber mit Antiallergika aus. Denn während des Drittels unserer Lebenszeit, die wir auf Matratzen verbringen, haben wir reichlich Gelegenheit zu intimem Kontakt mit den Allergenen ihrer Bewohner.
Allergen Hausstaubmilbenkot
Etwa fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen und zehn bis 15 Prozent der Kinder leiden unter der einen oder anderen Allergie. Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems nach wiederholtem Kontakt mit Stoffen, die von ihm als fremd erkannt werden. Häufig verbreitet ist die Hausstaubmilbenallergie, eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen die winzigen, eiweißhaltigen Kotballen der Milben. Ein einziges Tier produziert im Laufe seines zwei bis vier Monate langen Lebens etwa das 200-fache seines Gewichtes an Exkrementen.
Die Kotbällchen, die zunächst noch von einer schleimartigen Schicht umgeben sind, zerfallen nach deren Austrocknen in sehr kleine Teilchen, die sich dann mit dem Hausstaub verbinden. Gelangen Teile davon in die Atemwege, können sie allergische Symptome auslösen. „Unruhiger Schlaf, Husten, gerötete und tränende Augen oder juckende und triefende Nasen sind immer häufiger die Folge. In schwerwiegenden Fällen tritt sogar chronischer Husten, Atemnot und ein allergisches Asthma bronchiale auf. Der deutsche Allergie- und Asthmabund rät deshalb: Wenn die Matratze älter als acht Jahre ist, sollte sie gegen eine neue ausgetauscht werden."
Lüften angesagt
Der größte Feind der Hausstaubmilbe ist die Trockenheit. Bei lang anhaltend trockener Luft dorren die Hämolymphe in ihrem Kreislaufsystem aus. Im trockenen und kühlen Klima in Hochgebirgslagen (über 1500 Meter) gibt es deshalb praktisch keine Hausstaubmilben. Grundsätzlich ist man gut beraten, Betten und Matratzen häufig zu lüften. Damit geht auch die fürs Pilzwachstum nötige Feuchtigkeit verloren.
Zur optimalen Belüftung sollten Hausstaub-Sensible auf Tagesdecken verzichten, das Oberbett zurückschlagen, die Matratze auf einen Lattenrost legen und täglich morgens und abends 20 Minuten das Fenster weit öffnen. Beim Absaugen der Matratzen ist Vorsicht geboten: hohe Saugstärken schädigen das Matratzenfeinpolster. Deshalb sollte man nur Polsterdüsen mit maximal 500 Watt verwenden.
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