Kerzen: Gefahr und richtiger Umgang
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier - und steht dann die Feuerwehr vor der Tür? Das passiert leider allzu schnell.
In sieben Minuten kann sich ein Wohnzimmer in ein Flammenmeer verwandeln, wenn eine Kerze am Adventskranz umfällt. Das hat die Berliner Feuerwehr kurz vor dem Ersten Advent demonstriert.
Mieter und Wohnungsbesitzer sollten daher in der Vorweihnachtszeit immer die Brandgefahr im Blick haben. Jedes Jahr komme es zu schweren Bränden, die durch einen sorgfältigeren Umgang mit Kerzen hätten vermieden werden können, teilte der Deutsche Feuerwehrverband mit.
Umfallende Kerzen sind das größte Risiko
Unachtsamkeit beim Umgang mit Adventskränzen sei eine der häufigsten Ursachen für diese Wohnungsbrände. Gerade durch umfallende Kerzen könnten zunächst kleine Flammen und dann Zimmerbrände entstehen.
Diese Regeln sollte jeder beachten:
- Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen.
- Kerzen gehören in einen festen und nicht brennbaren Ständer.
- Stellen Sie Kerzen nicht in die Nähe von brennbaren Gegenständen.
- Löschen Sie Kerzen rechtzeitig vor dem vollständigen Abbrennen.
- Entsorgen Sie ausgetrocknetes Tannengrün rechtzeitig.
- In Haushalten mit Kindern sind elektrische Kerzen besser.
- Achten Sie bei elektrischen Lichterketten darauf, dass die Steckdosen nicht überlastet werden.
Die Feuerwehr empfiehlt außerdem, einen vollen Wassereimer und einen großen Lappen oder eine Gießkanne in greifbarer Nähe bereitzustellen. Kann ein kleiner Brand nicht sofort gelöscht werden, sollte man den Raum verlassen, die Türen schließen und sofort die Feuerwehr mit dem Notruf 112 alarmieren.
Die Prüforganisation Dekra rät, die Flammen nicht auszublasen, sondern besser mit einem Kerzenlöscher zu ersticken. Bei mangelhafter Dochtqualität oder Zugluft könne sich die Flamme nach dem Ausblasen sonst erneut entzünden.
Auf RAL-Gütezeichen achten
Beim Kauf von Kerzen sollten Kunden auf das RAL-Gütezeichen der Gütegemeinschaft Kerzen achten. Bei einer Kerze minderer Qualität könne es zum Brand führen, wenn sie ausläuft und der Docht umkippt. Gerade an Adventskränzen und Weihnachtsbäumen seien Kerzen sicherer, die von selbst verlöschen, bevor sie gänzlich heruntergebrannt sind.
Damit zu den Feiertagen der Weihnachtsbaum sicher steht, ist außerdem der passende Ständer wichtig. Modelle mit Seilzugtechnik seien leichter in der Handhabung, erklärt der TÜV Rheinland. Dabei wird der Baum in ein Drahtseil mit Klemmen gespannt, das über einen Fußhebel festgezogen wird. Bei Christbaumständern mit Schraubtechnik ist ein zweites Paar Hände nötig: Einer hält den Baum gerade, einer schraubt.
Modelle mit Seilzug sind sicherer
Bei Modellen mit Seilzug sollte sich das System in festgestelltem Zustand verriegeln lassen. Das ist vor allem wichtig, wenn kleine Kinder im Haushalt sind, denn es verhindert, dass der Ständer unabsichtlich geöffnet wird und der Baum plötzlich kippt.
Generell sollte der Christbaumständer zur Größe des Baumes passen: Einem großen, schweren Baum muss eine entsprechende Masse entgegengesetzt werden, damit er nicht kippt. Auf der Verpackung finden sich Angaben zum richtigen Verhältnis. Gut ist es auch, wenn der Ständer ein Prüfsiegel wie das GS-Zeichen hat. (tmn)
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