
Holzmöbel putzen, pflegen und reparieren

Ob mit Furnier beklebt oder aus lackiertem, lasiertem, geöltem oder naturbelassenem Massivholz: Diese Möbel haben einen Feind. Es ist verschüttetes Wasser oder ein zu feuchter Lappen. Das kann die Stücke dauerhaft schädigen. Aber wie putzt man sie richtig?
Köln (dpa/tmn) – Richtig nass wischen ist mit das Schlimmste, was man der guten alten Kommode oder dem schönen Wohnzimmerschrank aus Holz antun kann. Denn Nässe lässt die Fasern aufquellen, und die Flächen können verformen. Aber wie macht man es richtig? Experten raten:
- LACKIERT: Eine Lackschicht schützt zu einem gewissen Grad vor Feuchtigkeit und Schmutz. Diese Oberfläche ist daher besonders pflegeleicht. Und doch reicht auch hier in der Regel das Wischen mit einem nur nebelfeuchten Tuch, erklärt Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. "Dabei bitte nur ganz wenig Wasser verwenden, es darf kein nasser Film zurückbleiben." Von den eigentlich fürs Putzen so beliebten Mikrofasertüchern sollte man die Finger lassen, denn in ihnen können sich Partikel festsetzen. Diese verursachen beim Wischen Kratzer. Hermann rät: "Am besten, man nimmt ein Stück von einem alten T-Shirt oder ausrangierter Bettwäsche aus Baumwolle."
Außerdem gilt für alle Holz-Oberflächen: "Für die Pflege der Möbel sollten nur vom Hersteller empfohlene Produkte verwendet werden", sagt Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz. "Von der Nutzung handelsüblicher Reinigungsmittel raten wir ab, weil sie Stoffe enthalten könnten, die dem Holz schaden."
Kleine Schäden wie Verschmutzungen und Verfärbungen lassen sich oft mit einen nicht aggressiven Spülmittel oder auch etwas Feuerzeugbenzin entfernen. "Wo das nicht klappt oder die Schäden größer sind, muss der Lack abgeschliffen werden", erklärt DIY-Expertin Hermann. "Und zwar nicht nur an der beschädigten Stelle, sondern auf der ganzen Seitenfläche oder sogar dem gesamten Möbel." Darüber kommt neuer Lack. Kleine Kratzer oder Dellen lassen sich mit Reparatursets aus Hart- oder Weichwachs auffüllen. Ist der passende Ton zum Möbel nicht dabei, werden verschiedene Farbwachse gemischt. Ganz feine Kratzer oder Scheuerstellen verschwinden mit einem Retuschierstift im passenden Farbton.
- LASIERT UND GEÖLT: Für mit Öl oder Lasur behandelte Möbel ist Wasser komplett tabu. "Solche Möbel werden am besten mit einem weichen, trockenen, fusselfreien Tuch gereinigt", sagt Hermann. "Auch ein weicher Besen oder eine weiche Staubsaugerdüse sind geeignet."
Feste oder starke Verschmutzungen wie Spuren vom häufigen Anfassen oder Gummiabrieb von Schuhsohlen an Tischbeinen lassen sich mit Schleifvlies abreiben, erklärt Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz. "Dabei wird die obere Öl- oder Wachsschicht entfernt, die gewöhnlich die Verschmutzung enthält." Danach muss daher der Oberflächenschutz erneuert werden.
"Tiefere Kratzer oder Dellen können beseitigt werden, in dem sie zunächst ausgeschliffen werden", ergänzt Ruf. Anschließend muss das Holz aufquellen. Das gelingt mit einem feuchten Tuch, das kurz auf die beschädigte Holzfläche kommt, darüber wird das Bügeleisen im schwachen Programm für Wolle gestellt. Auch hier Öl oder Lasur neu auftragen.
- UNBEHANDELT: Naturbelassene Oberflächen werden rissig und trocknen aus, wenn sie nicht die richtige Pflege bekommen. Hier darf etwas Wasser zum Einsatz kommen: "Diese Möbel kann man mit einem feuchten Schwamm und einer milden Naturalseife abreiben", erklärt Hermann. Wichtig ist, sie anschließend gründlich zu trocknen.
Zwar lassen sich Kratzer und Flecken relativ gut durch Abschleifen entfernen. Aber am besten ist es, Schäden von vornherein zu vermeiden. "Gläser, Vasen oder Blumentöpfe bitte nur mit Untersetzern auf die Möbel stellen", sagt Hermann. Wer die Möbel robuster machen will, sollte sie nicht im Rohzustand lassen, sondern lackieren, ölen oder lasieren. Das bietet Schutz gegen Umwelteinflüsse.
- FURNIERT: Furnierte Möbel lassen sich genauso behandeln wie Massivholz - je nachdem, ob sie lackiert, lasiert oder geölt sind. "Aber sie sind noch etwas empfindlicher", erklärt Ursula Geismann, Sprecherin der Initiative Furnier + Natur. Denn bei Furnier handelt es sich um nur 0,3 bis 6 Millimeter dünne Blätter aus Holz, die auf ein Trägermaterial wie Spanplatten, MDF-Platten, Multiplexplatten oder Sperrholz geleimt sind. Wasser, scharfe Reiniger, Hitze und Seife sind Gift für diese dünnen Hölzer. "Bei zu viel Feuchtigkeit quillt das Furnier auf, und die dünnen Blätter lösen sich ab", erläutert Geismann. "Mit solchen Schäden sind Laien überfordert, hier muss ein Fachmann ran."

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