Woher Pickel kommen - was dagegen hilft
Sie tun weh und lassen sich schlecht verstecken: Pickel können Betroffenen das Leben ziemlich schwer machen. Experten erklären Ursachen - und Gegenmittel.
Akne ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. Je nach Studie haben 20 bis 50 Prozent der Bevölkerung damit zu kämpfen, bei Jugendlichen sind es sogar 80 bis 90 Prozent.
"Akne kann für die Betroffenen ganz schön belastend sein", sagt der Hautarzt Ulrich Ohnemus. "Dabei ist es oft gar nicht so entscheidend, wie viele Pickel und Mitesser ein Patient hat, sondern als wie störend diese empfunden werden."
Die Formen von Akne: Von leicht bis ganz schwer
Grob gesprochen gibt es drei Formen der Akne: "Diese drei Formen beschreiben gleichzeitig den Schweregrad der Krankheit", sagt Ohnemus.
Am Anfang werde verstärkt Talg gebildet, die Haut glänze. Als Folge des vielen Talgs können sich Komedonen bilden, die im Volksmund auch Mitesser genannt werden. Wenn sich diese Mitesser durch Bakterien auf der Haut entzünden, handele es sich um Acne papulopustulosa. Diese Form der Akne kommt vor allem in der Pubertät vor.
Bilden sich entzündliche Knoten unter der Haut, sprechen Mediziner von einer Acne conglobata. Ausgeprägt akute Formen mit sich verbindenden Knoten unter der Haut, manchmal auch mit Krankheitsgefühl einhergehend, bezeichnet man als Acne fulminans.
Die Ursachen: Vielfältig und oft unklar
"Die Frage, woher eine Akne kommt, ist nicht ganz leicht zu beantworten, da oftmals mehrere Faktoren komplex zusammenwirken", sagt Ohnemus. So haben vor allem genetische Faktoren und der Hormonhaushalt einen Einfluss darauf, wie viel Talg die Haut bildet. Daher hätten so viele Menschen während der Pubertät Probleme mit Pickeln.
Als weiteren, weniger einflussreichen Faktor hätten Studien die Ernährung ausgemacht. So würden Vollmilch und fettiges Essen Akne fördern. Und auch psychische Faktoren wie Stress können sich auf die Talgproduktion auswirken. Im Endeffekt sei jedoch entscheidend, wie sensibel die Haut auf diese Faktoren reagiere.
Die Pflege: Am besten mild und nicht fettend
Die staatlich geprüfte Kosmetikerin Martina Hofmann sieht zudem noch falsche Hautpflege als mögliche Ursache von Akne. "Die meisten Menschen wissen oft gar nicht, was ihre Haut braucht", sagt sie. "Gerade die zu Akne neigende Haut ist oft sehr empfindlich und wird von Anti-Pickel-Produkten ausgetrocknet."
Ihre Behandlung sieht bei Akne folgendermaßen aus: Zuerst werde der Hauttyp genau analysiert. "In einem Gespräch klopfe ich alle Faktoren wie Ernährung, Stress, Rauchen, Stress, Pflegeroutine, Medikamente und so weiter ab." Dann würde sie ein spezielles Pflegeprogramm zusammenstellen, mit sogenannten Cosmeceuticals.
Auch der Hautarzt bespricht die Pflegeroutine und bestimmt den Schweregrad der Akne. Ohnemus empfiehlt: "Bei Akne sollte die Haut morgens und abends mit einem milden antibakteriellen Waschgel aus der Drogerie oder Apotheke gereinigt werden und eventuell eine nicht fettende Pflegecreme aufgetragen werden. Ein Peeling ist nur einmal pro Woche empfehlenswert."
Die Behandlung: Mit Medikamenten und Handschuhen
Wenn auch das nicht greift, gebe es sehr wirksame Medikamente, die den Talgfluss vermindern oder die Entzündungen hemmen. "Vor allem bei starken Formen von Akne ist es wichtig, nicht zu lange zu warten, damit sich keine Narben bilden", sagt Ohnemus. Narben könnten sonst lebenslang bestehen bleiben.
Und was tut man akut mit einem Pickel? Darf man ihn ausdrücken oder ergeben sich dann auch Narben? "Am besten geht man zur medizinischen Fachkosmetik", rät Ohnemus. "Wenn das nicht möglich ist, kann man ihn auch selbst ausdrücken. Dabei sollte man Einweghandschuhe tragen und die Haut vor und nach dem Ausdrücken desinfizieren." (dpa)
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