Krebsforschung: Hoffnung für junge Patienten
Die Krebsforschung macht große Fortschritte -das ist wichtig. Der sechsjährige Joel würde sonst heute nicht mehr leben. Er litt an einer unheilbaren Krebsform.
Der sechsjährige Joel (Name geändert) ist ein fröhliches Kind. Er tobt gerne herum und freut sich seines Lebens. Dabei war er schon kurz davor, dieses zu verlieren. Joel erkrankte vor drei Jahren an einer äußerst seltenen, unheilbaren Krebsform. Sein Glück war die Kinderkrebsforschung am Schwäbischen Kinderkrebszentrum am Klinikum Augsburg.
„Die Kombination zweier Präparate, die für andere Tumorerkrankungen entwickelt wurden und bislang nicht kombiniert wurden, hat ihm geholfen“, freut sich Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald über diesen Erfolg, mit dem keiner gerechnet hätte. Genau deswegen ist für den Chefarzt der I. Klinik für Kinder und Jugendliche am Mutter-Kind-Zentrum am Klinikum Augsburg die Forschung bei der Behandlung der jungen Patienten so wichtig.
Sie hat am Klinikum Augsburg bereits eine lange Tradition. Schon in den 70er-Jahren legte Prof. Malte Neidhardt dafür den Grundstein. Er erforschte hauptsächlich bösartige Hirntumore bei Kindern. Die heutige Oberärztin des Zentrums, Dr. Astrid Gnekow, hat in den letzten Jahrzehnten weltweit anerkannte Therapiestrategien für die umfassende Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit niedriggradigen Hirntumoren entwickelt.
Europaweit vernetzt
Seit 2010 ist mit Professor Frühwald ein anerkannter klinischer Wissenschaftler als Arzt und Forscher am Kinderkrebszentrum aktiv. Sein Schwerpunkt sind Rhabdoide Tumore. Das sind hoch aggressive und häufig ungünstig verlaufende Tumorerkrankungen, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten. Weil sie selten vorkommen, gibt es bisher kaum Erfolg versprechende, einheitliche Behandlungsansätze. Wichtig ist für Frühwald deshalb die europaweite Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern, Forschern sowie der forschenden Arzneimittelindustrie. Er ist Leiter des Europäischen Rhabdoidregisters, das zum Ziel hat, neue und bessere Therapieansätze zu entwickeln und die bislang ungünstigen Heilungschancen weiter zu verbessern.
Aufgrund der Seltenheit von Krebserkrankungen im Kindesalter werden Kinder und Jugendliche einheitlich im Rahmen von sogenannten Therapieoptimierungsstudien behandelt. Die Studie ist also der Standard der Patientenversorgung in der Kinder- und Jugendlichen-Onkologie. „Das kann nicht nur für ihre individuelle Genesung entscheidend sein, sondern dieses konsequente Forschen hat schon aus vielen unheilbaren Erkrankungen heilbare gemacht oder die starken Nebenwirkungen vieler Therapien reduziert“, so Frühwald.
Erfolge spornen an
Die Erfolge liegen auf der Hand: Krebserkrankungen bei Kindern bedeuteten in den 80er-Jahren meistens noch ein Todesurteil, heute liegen die Heilungschancen bei 80 bis 90 Prozent. „Auch 90 Prozent Überleben ist für uns nicht ausreichend. Wir wollen alle Patienten heilen und die Nebenwirkungsrate so gering wie möglich halten“, sagt Frühwald. Besonders Krebs bei Kleinkindern und Säuglingen sei noch zu wenig erforscht. Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente lassen sich nicht so einfach von Erwachsenen auf Kinder übertragen.
Er setzt deshalb große Hoffnung auf das neue Forschungszentrum gegen Kinderkrebs auf dem Klinikumgelände, das im vergangenen Jahr eröffnete. Hier sollen nicht nur einzelne Krebsarten erforscht und ihre Heilungsstrategien optimiert, sondern auch die Spätfolgen, beispielsweise von Hirntumoren, untersucht werden. „Heute weiß man zwar oft, warum eine bestimmte Spätfolge auftritt, aber nicht, wie sie verhindert werden kann“, sagt Prof. Frühwald. „Das wollen wir ändern.“
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