
Von braun bis blau
Nicht jeder Leberfleck ist harmlos

Leberflecken haben so gut wie alle Menschen. Meist handelt es sich bei den Hautmalen um ungefährliche Pigmentflecken - aber nicht immer. Wer gefährliche Flecken erkennen will, braucht die ABCDE-Regel.
Muttermal, Pigmentmal, Hautmal oder melanozytärer Naevuszellnaevus - viele verschiedene Namen für ein und dieselbe Sache: den Leberfleck.
Leberflecken entstehen, wenn mehrere sogenannte Melanozyten, das sind Zellen in der Haut, den Farbstoff Melanin bilden. Melanin ist auch der Stoff, der nach einem Sonnenbad die Haut braun färbt. "Ein Leberfleck kann als ein erfolgloser Versuch der Haut bezeichnet werden, sich selbst vor Lichtstrahlen zu schützen", sagt Prof. Christoffer Gebhardt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Verschiedene Farben und Formen
Leberflecken sind die häufigsten gutartigen Veränderungen der Haut, erklärt der Experte. Sie treten in verschiedenen Farben auf. Die gute Nachricht: Nur sehr selten entartet ein Leberfleck zu einer bösartigen Hautveränderung - passieren kann es aber. Auffällige Flecken sind daher immer ein Fall für den Hautarzt.
Es gibt angeborene und erworbene Leberflecken. Die genaue Ursache angeborener Muttermale ist unklar. Erworbene Leberflecken - also solche, die erst nach der Geburt beziehungsweise nach den ersten beiden Lebensjahren auftreten - entstehen durch eine Kombination aus erblicher Veranlagung und Bestrahlung durch UV-Licht. Meistens passiert das im Kindes- und Jugendalter. Sogenannte Altersflecken entstehen ebenfalls durch vermehrte UV-Lichtexposition.
Mit der Zahl der Flecken steigt die Gefahr
"Statistisch entwickelt sich lediglich aus jedem zehntausendsten Leberfleck ein malignes Melanom, also ein Schwarzer Hautkrebs", erklärt Gebhardt. Faustregel: Je mehr Flecken, desto höher das Krebsrisiko.
"Menschen mit mehr als 50 Leberflecken haben ein fünf Mal höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, Menschen mit mehr als 100 Leberflecken ein gar zehn Mal höheres Risiko", so der Experte. "Auch Menschen, in deren erstgradiger Verwandtschaft - also bei Eltern oder Geschwistern - Hautkrebs auftrat, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken."
Der Gefahrentest für Laien
Selbst zu beurteilen, ob ein Leberfleck normal ist oder nicht, kann schwer sein. "Die sogenannte ABCDE-Regel ist ein wichtiges Tool für die eigene Vorsorge und kann helfen, Leberflecken einzuschätzen", sagt Katharina Schürings, Fachärztin für Dermatologie in Düsseldorf.
Dabei wird ein Leberfleck auf verschiedene Merkmale untersucht: Ist er asymmetrisch Hat er eine unregelmäßige Begrenzung? Hat er ein unterschiedliches Colorit? Denn je mehr Farben ein Hautmal hat, desto verdächtiger ist es. Ist sein Durchmesser größer als sechs Millimeter? Und hebt er sich von der Hautoberfläche ab, hat also eine Elevation? Wer einen Leberfleck als auffällig identifiziert hat oder ein Hautmal hat, bei dem er unsicher ist, sollte sich an einen Dermatologen wenden.
Screenings von der Krankenkasse
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening für Männer und Frauen ab 35 Jahren. Dazu gehört eine gezielte Anamnese und eine visuelle Ganzkörperuntersuchung, wie der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) erklärt. Viele Kassen übernehmen die Kosten für so ein Screening auch schon früher.
Wenn es bei diesen Untersuchungen Hinweise auf eine Erkrankung gibt, lässt sich diese in der Regel frühzeitig und mit guten Heilungschancen behandeln, so der Spitzenverband. Bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung oder gar Hautkrebs wird das ganze Muttermal operativ entfernt.
Denkbar und möglich ist auch, ein Muttermal aus ästhetischen Gründen zu entfernen. Manchmal stören Muttermale, da sie sich an ungünstigen Stellen befinden - zum Beispiel unter dem BH oder im Bereich des Hosenbundes. Dabei sollten Betroffene allerdings bedenken, dass Narben insbesondere in der Körpermitte nur schlecht heilen, warnt Hautärztin Schürings. Die Heilung im Gesicht hingegen verläuft meist sehr gut. Wichtig: Für die Entfernung solcher Muttermale zahlt die Krankenkasse nicht. (dpa)

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