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Gesundheit
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Dsykalkulie: Wenn Zahlen ein Hexenwerk sind

Menschen mit Rechenstörung können Zahlen nicht lesen und Mengen nicht erfassen. Notfalls müssen dann die Finger herhalten.
Foto: thingamajiggs, stock.adobe.com

Wer unter Dyskalkulie leidet, verrechnet sich nicht einfach nur. Die Rechenschwäche ist wenig bekannt, die Betroffenen leiden aber oft sehr unter ihr. Was tun?

Anna* ist ein aufgewecktes Kind. Ob Krippe oder Kindergarten – sie findet sich überall schnell zurecht, hat viele Freundinnen und kommt als Anfang Oktober-Geborene schon mit fünf in die Schule. Bis dahin gab es nichts Auffälliges in ihrer Entwicklung. Wie die meisten Kinder ist sie heiß auf Schule und findet bald ihre Lieblingsfächer. Schreiben und Lesen gehört dazu. Rechnen eher weniger.

In der zweiten Klasse spricht ihre Lehrerin erstmals vom Verdacht einer Rechenschwäche. Die Eltern sind überrascht. Was bedeutet das und vor allem: Hätte man das bemerken müssen? Außer Annas Problemen beim Verstehen und lesen der Uhrzeit war ihnen nie aufgefallen, dass das Mädchen Probleme mit Zahlen hatte.

Damit stehen sie nicht allein, denn während die Legasthenie – die Lese- und/oder Rechtschreibstörung – heute vielen Eltern bekannt ist, gilt das für die Dyskalkulie, die Rechenstörung, nicht unbedingt. Und das obwohl sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schulische Entwicklungsstörung anerkannt ist. „Die biologische Grundlage für eine solche Störung ist bisher nicht bekannt und sie ist auch noch nicht so gut erforscht wie die beim Lesen oder Rechtschreiben“, erklärt Prof. Dr. Michele Noterdaeme, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Josefinum Augsburg. „Legasthenie wird häufiger diagnostiziert, weil in unserer Kultur dem Lesen eine größere Bedeutung beigemessen wird als dem Rechnen, sodass auch bei Kindern der Focus eher auf dem Lesen liegt.“ Das bedeute aber nicht, dass Rechenstörungen seltener sind, sie treten vielleicht sogar häufiger auf als angenommen. Man vermutet, dass zwischen fünf und acht Prozent der Kinder – Mädchen wie Jungen – davon betroffen sind.

Wie erkennt man die Rechenstörung?

Wie und wann merken Eltern, ob bei ihrem Kind eine solche Störung vorliegt? „Das kann man schon im Vorschulalter oder spätestens in der Grundschule erkennen“, sagt Prof. Noterdaeme, „immer dann, wenn Zahlen ins Spiel kommen.“ So tut sich das Kind beim Abzählen von Objekten schwer oder kann Zahlen nicht benennen. Schon die ersten Rechenoperationen wie Plus- oder Minusrechnen bereitet Schwierigkeiten, aber auch Kopfrechnen oder die Übergänge der Zehner- oder Hunderterzahlen und später Textaufgaben. Als Erwachsene haben solche Menschen oft Probleme im Umgang mit Geld und in anderen Bereichen, bei denen Zahlen im Spiel sind.

Betroffene stehen also im wahrsten Sinn des Wortes mit Zahlen „auf Kriegsfuß“. Dazu kommt: Sie haben oft eigene Vorstellungen von Zahlen und eigene Regeln für die Rechenarten. Sie machen in einer systematisierbaren Art und Weise Fehler, die bekannten nachweisbaren Fehlertypen entsprechen“, beschreibt man im Augsburger Institut zur Therapie der Rechenschwäche / Dyskalkulie die Störung. Das Fundament des mathematischen Verständnisses sei nicht oder nur sehr verschwommen vorhanden. Üben helfe wenig, sei oftmals sogar schädlich.

Bei Dyskalkulie frühzeitig Hilfe suchen

Stattdessen ist eine individuelle Lernförderung absolut notwendig, sonst sind Lernfortschritte beim Rechnen nur sehr schwer oder gar nicht möglich. Denn Dyskalkulie ist „entwicklungsstabil“, sie nimmt also mit zunehmendem Alter nicht von selbst ab, so der Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V. Die möglichst frühzeitige Diagnose sowie schulische und außerschulische Unterstützung hingegen schaffen die Voraussetzung, um weitere Lernschritte und eine begabungsgerechte Schul- und Ausbildungslaufbahn zu ermöglichen. Auch die hohe psychische Belastung sowie eine oft ausgeprägte Matheangst der Betroffenen können abgebaut oder verhindert werden.

Wie gehen Eltern jetzt am besten vor, wenn sie, die Erzieher oder Lehrkräfte einen Verdacht haben? Prof. Noterdaeme: „Zu Anfang sollte eine ausführliche Diagnostik durch Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten stehen. Standardisierte, alters- und klassengerechte Tests von Intelligenz und rechnerischen Fähigkeiten können beispielsweise darüber Auskunft geben, ob es eine Diskrepanz zwischen allgemeiner Intelligenz und der Rechenleistung gibt. Ist diese nicht groß, so benötigt das Kind auch in anderen Bereichen spezielle Förderung.“

Auch das Sehen und Hören muss abgecheckt werden – möglicherweise kann das Kind Zahlen an der Tafel optisch einfach nicht gut erkennen. Rechenprobleme können aber auch an einer ADHS, einer Aufmerksamkeitsstörung, liegen oder daran, dass das Kind kein gutes Lernumfeld in der Schule oder daheim hat. Alle diese anderen möglichen Ursachen für Rechenprobleme müssen erst ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose Dyskalkulie gestellt und eine Behandlung begonnen wird.

Die Hilfen müssen konkret zugeschnitten sein

„Nachhilfe in Mathematik allein genügt hier nicht“, betont Prof. Noterdaeme. „Es gibt spezielle Übungsprogramme im Rahmen einer Lerntherapie, mit denen die kognitiven Defizite beim Rechnen oder der Mengenerfassung überbrückt werden können.“ Das sollte über ausgebildete Dyskalkulietherapeuten geschehen, weil Rechenvorgänge anders gelernt werden müssen. Adressen findet man unter anderem beim Verband für Legasthenie & Dyskalkulie e.V.

Über ein bis zwei Jahre geht so eine Behandlung mit jeweils ein bis zwei Terminen beim Therapeuten pro Woche. Hier erhalten Eltern auch Übungen, die sie täglich mit den Kindern machen können. Denn nur ständiges Üben bringt hier Erfolge und vermeidet den sonst unweigerlich entstehenden Frust bei den Kindern sowie schlechte Noten.

Nachteilsausgleich für Betroffene

Apropos Noten: Während Legastheniker mit Attest in der Schule Notenschutz und einen Nachteilsausgleich „genießen“ und oft auch schulrechtliche Fördervorgaben existieren, gilt das für Kinder mit Dyskalkulie nur in wenigen Bundesländern. Bayern zählt nicht dazu.

Annas Eltern jedenfalls haben ihre Tochter beim Facharzt testen lassen, um sie gegebenenfalls unterstützen zu können. Doch der Verdacht bestätigte sich nicht, es liegt keine Störung höchstens eine leichte Schwäche vor, die nicht behandelt werden muss.

* Name der Redaktion bekannt

Dyskalkulie – Anzeichen und Symptome

Kinder mit Rechenstörung zeigen sehr unterschiedliche Leistungsprofile und verschiedene Kombinationen von Symptomen. Den Betroffenen fehlt das mathematische Grundverständnis und sie können die weiteren Lernschritte nur schwer oder nicht ausreichend umsetzen.

Bereits im Vorschulalter können Schwierigkeiten oder Unsicherheiten im mathematischen Vorläuferwissen auftreten. Im Besonderen bei:

  • der Zuordnung von Mengen und Verhältnisangaben wie „mehr, weniger, kleiner, größer“
  • dem Abzählen von Gegenständen und der Zuordnung von Mengen zu Zahlen
  • dem Umgang mit Mengen- und Maßeinheiten (Geld, Gewichte, Längenmaße, Zeit)

Anzeichen in der Grundschule

  • Probleme beim Ablesen der Uhr
  • Probleme und Wissenslücken beim Benennen und Schreiben von Zahlen
  • Schwierigkeiten im grundsätzlichen Verständnis mathematischer, rechnerischer Logik. Rechenschritte bleiben unverständlich, werden teilweise auswendig gelernt und nicht auf veränderte Aufgabenstellungen angepasst.
  • Aufgaben werden erheblich langsamer und dauerhaft nur mit Abzählen meist an den Fingern oder mit Zählhilfen (zum Beispiel mit Stiften oder Steinen) gelöst.
  • Verwechseln der Rechenarten in konkreten Aufgaben
  • Zahlen sind als grundsätzliche Mengenangabe nicht einzuordnen und anzuwenden. Jede Zahl wird immer wieder erneut durchgezählt.
  • Schwierigkeiten mit dem Dezimalsystem (dreiundzwanzig als 32) und Stellenwerten (einhundertacht – 1008)
  • Bei Textaufgaben kann die Fragestellung nicht in Zahlen übersetzt werden.
  • Ältere Kinder beherrschen unter Umständen die Basisrechenwege, benötigen jedoch sehr viel Zeit dafür, da sie die Ergebnisse grundlegender Rechenaufgaben nicht abspeichern und verinnerlichen können.

Häufige Folgesymptome bei Dyskalkulie

Die psychische Belastung für Kinder mit Dyskalkulie ist sehr groß. Ohne das nötige mathematische Grundverständnis haben sie keine Möglichkeit, Rechenaufgaben zu verstehen und zu lösen. Oft stehen sie auch vor Schwierigkeiten in alltäglichen Situationen wie beim Lesen der Uhr oder dem Abzählen von Geld.

Diese Belastung sowie Leistungsdruck und das Gefühl des Versagens ziehen häufig weitere Probleme und Symptome nach sich wie Versagensängste, Depressionen oder Angststörungen.

(Quelle: Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V.)

Dieser Artikel stammt aus unserer Beilage "2020 - Was in der Region zählt." Hier finden Sie weitere spannende Texte zum Thema Zahlen.

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