Kind nicht vor jedem Fehler schützen
Oft geschieht es unbewusst: Eltern räumen ihrem Kind sämtliche Probleme aus dem Weg, um ihm das Gefühl des Scheitern zu ersparen. Warum das keine gute Idee ist.
Das Kind ist im besten Teenager-Alter und dennoch wird es jeden Morgen von den Eltern geweckt. Sie treiben den Sprössling an, damit er ja nicht den Bus verpasst und zu spät zur Schule kommt. Geht das schief, rödeln sie weiter, um notfalls sogar noch irgendwie ein Attest vom Arzt aufzutreiben...
Keine Hilfe für das Kind
Solche Situationen kommen Ihnen bekannt vor? Dann kennen Sie vielleicht die Spezies der Schneepflugeltern. Sie schieben wie ein Schneeräumer alle Probleme und Schwierigkeiten von ihren Kindern weg. "Der Gedanke dahinter ist vielleicht liebevoll. Damit hilft man dem Kind aber nicht weiter", warnt Kira Liebmann, die als Pubertäts-Überlebenstrainerin Eltern coacht.
Eltern wollen ihr Kind nicht traurig sehen
Sie erlebt es oft im Alltag, dass Eltern ihre Kinder vor Fehlern beschützen wollen. Damit schützen sie sich im Grunde aber selber, weil sie es nur schwer ertragen, wenn das eigene Kind traurig oder frustriert ist. "Doch Eltern sollten aufhören, ihre Kinder vor jedem Fehler, Scheitern oder Nichtgelingen zu schützen", rät die Motivationstrainerin.
Lösungskompetenz trainieren
Stattdessen sollten Eltern lernen, es auszuhalten, dass ihr Kind auch mal etwas nicht schafft - etwa wenn es eine schlechte Note oder anderen Ärger bekommt. Fehler zu machen und daraus zu lernen, gehört zum Leben und ist für Liebmann ein wichtiger Entwicklungsschritt: "Erst wenn ein Kind Fehler macht, trainiert es seine Lösungskompetenz, Eigenverantwortung oder Anpassungsfähigkeit. Aber auch die Fähigkeit, nach Rückschlägen schnell wieder auf die Beine zu kommen."
Für die Zukunft lernen
Es sei nicht die Aufgabe von Eltern, ihre Kinder vor jedem Fehler zu bewahren. "Es ist vielmehr ihre Aufgabe, da zu sein, wenn ein Fehler passiert ist", sagt die Expertin. Dann sollte man aber auf keinen Fall mit dem Satz "Das habe ich dir ja gleich gesagt!" reagieren. Wichtiger sei es, dann gemeinsam zu beraten, was das Kind tun könne, um den Fehler in Zukunft zu vermeiden. (tmn)
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