Leben in Gemeinde Munningen: Der Ort mit dem schiefen Turm

Dietmar Höhenberger ist seit 2014 Bürgermeister der Gemeinde Munningen und wurde bei der Kommunalwahl im März als einziger Kandidat mit 91,8 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Zusammen mit den Mitgliedern des Gemeinderats möchte er auch in den kommenden Jahren die Ortsteile Munningen, Laub und Schwörsheim voranbringen und die vorhandene hohe Lebensqualität stärken.

„Wir können uns glücklich schätzen, bislang nicht so stark betroffen gewesen zu sein“, meint der Bürgermeister mit Blick auf die Corona-Pandemie. Wirtschaftlich sei Munningen von Handwerksbetrieben geprägt, die normal weiterarbeiten konnten. Auch die berufstätigen Einwohner gingen weiter ihrer Beschäftigung nach, wenn auch vereinzelt in Kurzarbeit. Deswegen würden auch alle geplanten Projekte der Gemeinde weiter laufen wie vorgesehen. Und da steht einiges an.

Eine „große Baustelle“ mit siebenstelliger Investitionssumme stellt etwa die Kanalsanierung in Schwörsheim dar, bei der auch gleich Wasser- und Stromleitungen verlegt sowie die Straßen erneuert werden. Dauerthema bleibe für alle Ortsteile die Versorgung für schnelles Internet mit Glasfaser. Dies sei nicht nur für die lokalen Firmen wichtig, erläutert Höhenberger. Gerade in Corona-Zeiten würden viele Mitbürger von zuhause arbeiten und seien somit auf eine gute Verbindung angewiesen. Um die Lage beim Mobilfunk zu optimieren, ist ein neuer Funkmast bei Laub in Planung. Ein zweiter Mast zwischen Munningen und Schwörsheim wurde zuletzt vom Landratsamt abgelehnt, dieses Vorhaben muss nun neu erarbeitet werden.

Die Kindertageseinrichtungen in den Ortsteilen seien voll besetzt, berichtet der Bürgermeister. Anfragen kämen auch von außerhalb. „Zum Glück haben wir einen regen Zulauf“, betont er, allerdings müsse man sich auch Gedanken über Erweiterungen machen. Im Verbund mit der Nachbar-Gemeinde Megesheim wird die dortige Grundschule geführt. „Gerade in Sachen Baugebiete hat sich in meiner ersten Amtszeit einiges getan. Wir wollen unseren jungen Familien natürlich auch die Möglichkeit bieten, in ihrer Heimat zu bauen“, unterstreicht Höhenberger.

Er bedauert, dass corona-bedingt das sonst so aktive Vereinsleben in Munningen, Schwörsheim und Laub ausgebremst wurde. Dass keine Veranstaltungen stattfinden können, habe manchen Verein – aber auch die Kindergärten – doch stark getroffen.

Was die weitere Wahlperiode angeht, fährt der Bürgermeister einen klaren Kurs: „Eins nach dem anderen erledigen“ – je nach finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Diesen Weg möchte er weitergehen und dabei weiter darauf achten, dass die selbstbewussten Ortsteile Munningen, Laub und Schwörsheim stets gleich behandelt werden.

Wer in Munningen unterwegs ist, dem sticht sofort das Bauwerk ins Auge, das die Ries-Gemeinde über die Ortsgrenzen bekannt gemacht hat: Der schiefe Turm der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Vor 30 Jahren wurde der 41 Meter hohe Kirchturm mit Betonsäulen im Untergrund gestützt, um ein weiteres Absinken zu vermeiden.