Mit Optimismus in die Zukunft blicken
Christoph Schmid ist gerne im Einsatz für seine Heimat Alerheim
Seit 2008 ist Christoph Schmid Bürgermeister der Gemeinde Alerheim. Die Antwort auf die Frage, was seinen Heimatort besonders ausmacht, gleicht fast einer Liebeserklärung: „Der Zusammenhalt in der Bevölkerung sowohl in Alerheim wie auch in den Ortsteilen, der ist bei uns schon besonders stark. Typisch ist auch, dass wir immer mit einem gewissen optimistischen Blick nach vorne schauen.“ Diese positiven Alerheimer Eigenarten möchte auch der Bürgermeister vorleben. Bei der Kommunalwahl im März wurde er als einziger Kandidat mit 95,3 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.
Schmid möchte das traditionelle Alerheim beibehalten und die Kommune zugleich modern voranbringen. So bezeichnet er die Gemeinde als „familienfreundlich“ – denn neben der Kindertagesstätte „Schatzkiste“ habe man auch die Johann-Wilhelm-Klein-Volksschule, in der es seit diesem Schuljahr ein offenes Ganztagsangebot gibt. Die Betreuung der Mädchen und Jungen wurde dem Wemdinger Verein Kinderherz übertragen. Zum Schulverband gehören auch die Harburger Stadtteile Heroldingen und Schrattenhofen. Aufgrund des regen Zulaufs müsse man sich beim Kindergarten Gedanken über eine mögliche Erweiterung machen, blickt der Bürgermeister schon mal voraus. Eine weitere Beobachtung Schmids: „Unsere Baugebiete brummen und sind gefragt wie nie.“ Dieses Interesse betreffe alle Ortsteile. Mit der Kinderbetreuung, einer Arztpraxis im Ort sowie dem 2016 eröffneten Dorfladen habe man eine richtig gute Infrastruktur beisammen, freut sich der Rathauschef. Und auch sein Büro ist in einem Gebäudekomplex untergebracht, der Verbesserungen bringen soll und eine große Maßnahme für die Kommune war. Auf einem früheren Firmengelände an der Fessenheimer Straße sind nun Gemeindeverwaltung, der Bauhof sowie seit kurzem die Freiwillige Feuerwehr zusammen untergebracht. In diesem Jahr wäre eigentlich eine große Einweihungsfeier mit „Tag der offenen Tür“ vorgesehen gewesen – doch auch diese Veranstaltung fiel Corona zum Opfer. „Wir haben hier jetzt kurze Wege und viel Platz, dazu einen perfekten Sitzungssaal“, zählt Schmid die Vorzüge auf. Mit Grunderwerb und Umbau kostete das Projekt rund 2,2 Millionen Euro. Fördergelder gab es mit etwa 187 000 Euro nur für den Bereich des Feuerwehrhauses. Trotzdem habe man einiges gespart gegenüber dem Falle, dass jede Einrichtung eine eigene Heimat bekommen hätte, erläutert der Bürgermeister. Man brauche nur eine Heizung und jeweils einen Anschluss für Wasser, Abwasser, Gas, Strom und Telefon.
Rege Bautätigkeiten an den Hauptstraßen sowie im Untergrund gab es in den vergangenen Jahren in den Ortsteilen Bühl und – aktuell immer noch – Wörnitzostheim. Wenn dieses Projekt beendet sei, so Schmid, habe man zwei Ortsdurchfahrten rundum und auf lange Sicht erneuert. Vor einigen Wochen starteten zudem die ersten Kanalbaumaßnahmen in Alerheim, die insgesamt bis Ende 2021 angesetzt sind. Im Ortsteil Rudelstetten laufen Planungen für eine „kleine Dorferneuerung“ sowie die Erneuerung der Vakuumstation.
Die Corona-Pandemie hatte auch das ehrenamtliche Engagement der Alerheimer eingebremst. „Zuletzt im Sommer ist das Vereinsleben wieder erwacht, deswegen schmerzen die neuen Einschränkungen sehr“, bedauert Schmid. Gerade im Frühjahr während des Lockdowns habe sich gezeigt, wie wichtig der Dorfladen nach nur wenigen Jahren für den Ort geworden ist. Dass dieser nämlich nicht nur als gesellschaftlicher Treffpunkt diene, sondern auch als Nahversorger von großer Bedeutung sei, so der Bürgermeister. „Ich bin sehr froh über das Engagement des Dorfladen-Teams“, betont Schmid, für den die Einrichtung unverzichtbar geworden ist.
Kooperationen sind dem 44-Jährigen wichtig, auch mit anderen Gemeinden. Ein Paradebeispiel dafür soll auch der Bauhof werden, der künftig gemeinsam mit der Nachbargemeinde Wechingen geführt werden soll. Bei der gut angenommenen Nachbarschaftshilfe ist dazu auch noch Deiningen mit im Boot. Jedoch ist dieses Pilotprojekt aufgrund von Corona ebenfalls zu einer Pause gezwungen. Für die kommenden Jahre hat Schmid neben einer dauerhaft guten Kinderbetreuung mit seniorengerechtem Wohnen auch ein visionäres Thema im Blick.
Demnächst in Berlin?
2021 tritt Bürgermeister Christoph Schmid bei der Bundestagswahl an
Keinen Hehl macht Alerheims Bürgermeister Christoph Schmid aus seinen überregionalen politischen Ambitionen. Im kommenden Jahr möchte er wie schon 2017 bei der Bundestagswahl für die SPD antreten. Während beim vergangenen Wahlgang die Chancen auf einen Einzug in den Bundestag aufgrund des Listenplatzes aussichtslos waren, erhofft sich der Unterbezirksvorsitzende diesmal einen besseren Rang. Die Entscheidung darüber wird vermutlich Anfang 2021 fallen. „Der Bundestag wäre mein Traum“, sagt Schmid, betont aber zugleich: „Ich wäre auch in Alerheim weiterhin glücklich.“ Der zweifache Familienvater fügt hinzu: „Ich habe das Thema auch im Kommunalwahlkampf immer klar angesprochen, die Leute wissen Bescheid“. Derzeit beschäftige ihn die Bundestagswahl im Alltag noch gar nicht. Und sollte es in gut einem Jahr mit dem Wechsel nach Berlin klappen, macht Schmid klar: „Bis zum letzten Tag als Bürgermeister werde ich mit vollem Einsatz für Alerheim da sein.“
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