Spitalkirche erstrahlt in neuem Glanz
Spitalleiter Markus Moll sieht in dem Gotteshaus einen wichtigen Bestandteil der Gemeinschaft von Hausbewohnern, Mitarbeitern und Gundelfinger Bürgern
Silvia Schmid
Die neueste Urkunde des Landkreises, in der die Bemühungen um die Erhaltung der Katholischen Spitalkirche Mariä Himmelfahrt gewürdigt werden, erhält einen Ehrenplatz im Büro von Markus Moll, dem Leiter des „Haus der Senioren“ in Gundelfingen. Zwei Urkunden hängen bereits an der Wand, eine von 1983, eine von 1988. „Auch meinen Vorgängern lag der Erhalt unserer Kirche sehr am Herzen. Es ist eine gute Tradition des Hauses, sie zu achten und zu pflegen“, begründet Moll die dritte große Renovierungsmaßnahme in gut 30 Jahren.
Alles, was nach außen sichtbar ist, wurde renoviert
„Bei der aktuell durchgeführten Sanierung wurde eigentlich alles wiederhergestellt, was nach außen sichtbar ist“, erklärt er. Doch man habe dabei nicht nur kosmetisch an der Oberfläche gearbeitet, sondern sei sehr nachhaltig vorgegangen. Alle Gewerke wurden von Fachleuten auf Mängel hin analysiert. Auf Basis dieser Untersuchungen hat man dann entsprechend gehandelt, das heißt belassen, restauriert oder komplett erneuert. Die Pilaster wurden saniert, der Putz erneuert und ein frischer Anstrich aufgebracht. Dem Dach wurde besonders viel Aufmerksamkeit zuteil – innen wie außen: Einige Dachbalken mussten erneuert werden, nach außen schön sichtbar sind die neuen Biberschwanzplatten. Hier, wie in allen anderen Bereichen, erfolgte die Auswahl und Gestaltung unter strenger Berücksichtigung stilistischer Besonderheiten der Kirche und in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde.
Vielen liegt die Spitalkirche am Herzen
Die Sanierung der Gundelfinger Spitalkirche war ein Gemeinschaftsprojekt vieler Beteiligter – sicher ein Ausdruck ihrer Bedeutung in der Stadt. Die Kirche gilt als Ort des sozialen Austauschs zwischen Bewohnern und Mitarbeitern des Spitals einerseits und Gundelfinger Bürgern andererseits. Regelmäßig finden Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen sowie Führungen statt, wodurch eine Schnittstelle des Spitals nach außen geschaffen wird. Die Lage der Kirche begünstigt dies. Gebaut zwischen 1720 und 1725 vom Gundelfinger Baumeister Johann Windtschmidt dem Älteren, bildet sie den Südflügel der Spitalanlage, mitten in der Innenstadt. Mit ihren beiden segmentbogigen Portalen nach Norden und Süden öffnet sie sich zum Spital und zur Stadt hin. Seit Jahrhunderten wird donnerstags um 10 Uhr die Heilige Messe gefeiert, zu der sowohl Spitalbewohner als auch Gundelfinger Bürger kommen. Nachdem die Kirche nun renoviert ist, kann das auch die nächsten hundert Jahre so bleiben.
Infos zur Sanierung
Die Sanierung der Spitalkirche kostete rund 700.000 Euro. „Das ist zwar eine stattliche Summe, hätten meine Vorgänger nicht schon so gute Arbeit geleistet und die Kirche immer wieder renoviert, wäre es jedoch viel teurer geworden“, weiß Spitalleiter Markus Moll. Wie ihm auch , lag der Erhalt der Kirche vielen Gundelfingern sehr am Herzen und so wurde die Sanierung zu einem Gemeinschaftsprojekt. Fördergelder gaben
- die Stadt Gundelfingen
- die Bischöfliche Finanzkammer
- die Bayerische Landesstiftung
- der Bezirk Schwaben, Kultur- und Sportausschuss, Bezirkszuschuss
- das Landesamt für Denkmalpflege
- die Jagdgenossenschaft
Insgesamt hat das Spital Zuwendungen in Höhe von 261.000 Euro erhalten, das heißt 45 Prozent der Kosten sind durch Zuschüsse gedeckt.
Kirchenführer
Zur Renovierung der Spitalkirche Mariä Himmelfahrt Gundelfingen an der Donau und zur 600-Jahr-Feier des Spitals im Jahr 2018, hat die Spitalstiftung einen Kirchenführer herausgebracht. Zum Preis von zehn Euro können Interessierte das Büchlein direkt bei der Spitalstiftung (Telefon 09073/9980) oder beim Kultur- und Sportamt der Stadt Gundelfingen, Professor-Bamann-Straße 22, Telefon 09073/999118 erwerben.
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