Welche Freiräume Kinder im Internet haben dürfen
Mit Apps kennen sich Kinder heute besser aus als Erwachsene? Das ist nur die halbe Wahrheit. Denn manche Dinge können die Eltern eben doch besser einschätzen. Sie sollten ihre Kinder daher nicht ganz ohne Aufsicht surfen lassen, sondern Regeln aufstellen.
Smartphones oder Tablets geben Kindern und Jugendlichen das Gefühl, schon erwachsen zu sein. Die Tatsache, dass Teenager selbstverständlich im Internet surfen oder mit ein paar Wischbewegungen Apps installieren, heißt aber nicht immer, dass sie sich wirklich damit auskennen.
Eltern sollten sich deshalb auch 12- oder 13-Jährigen noch als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und Regeln aufstellen. Darauf weist Kristin Langer hin, Mediencoach bei der Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht".
Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Jugendliche ihre Eltern fragen, bevor sie eine neue App herunterladen. "Dann kann ich mir das mit meinem Kind gemeinsam anschauen und einschätzen: Kommen da Folgekosten auf uns zu?", sagt Langer. Außerdem können Eltern und Kinder ausmachen, dass sie in regelmäßigen Abständen über neu entdeckte Internetseiten sprechen.
Nutzt die Familie gemeinsam Tablets, empfiehlt Langer, die erste Seite des Startbildschirms entsprechend einzurichten. Die für die Erwachsenen vorgesehenen Apps kann man auf die hinteren Seiten verschieben, so dass die Jüngeren sie nicht versehentlich anklicken.
Laut einer in Berlin vorgestellten Studie darf die Mehrheit der 10- bis 13-Jährigen laut Eltern ohne Aufsicht im Internet surfen und Apps benutzten (61 Prozent). Jeder Zweite dieser Altersgruppe (56 Prozent) darf selbst bestimmen, welche Apps er auf dem Smartphone oder Tablet nutzt. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 2000 Interviews mit Eltern sowie Kindern geführt. In Auftrag gegeben wurde sie von sechs Verlagen, unter anderem vom Egmont Ehapa Verlag sowie Gruner + Jahr.
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