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Herbst 2020 spezial
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Ein See aus Tränen in Estland

Die Nordküste von Hiiumaa beim Leuchtturm Tahkuna ist wild.
Foto: Andreas Drouve, tmn
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Über die Entstehung des Sees Naistejärv rankt sich eine geheimnisvolle Sage. Mythen und Natur pur erleben Reisende, die jetzt im Herbst nach Estland kommen.

Die Mücken des Sommers sind weg. Ebenso die meisten Besucher. Im Herbst kehrt das zurück, was Eveli Jürisson „den größten Schatz unserer Natur“ nennt: die Stille. Die 38-jährige Biologin lebt mit ihrer Familie auf Muhu, arbeitet aber auf Saaremaa, der größten Insel Estlands. Eine Dammstraße führt hinüber, flankiert von reichlich Reet und Habitaten für Seevögel. Estland im Herbst, das ist ein Vergnügen für Naturliebhaber.

Eveli begeistert sich wie alle wind- und wetterfesten Inselbewohner an der Heimat, einer dünn besiedelten Wildnis aus Wäldern, Seen, Klippen, Stränden und Meer. Nur Berge gibt es nicht. Wenn sie auf Saaremaa die Wanderschuhe schnürt, dann am liebsten im Moorgebiet Koigi. Knapp fünf Kilometer lang ist der Trail dort. Moorbirken, Moose und ein Aussichtsturm aus Holz stimmen ein.

Wie der See Naistejärv aus Tränen entstand

Oben auf der Aussichtsplattform kommt der See Naistejärv in Sicht. Eveli kennt dazu eine Sage. Sie erzählt von der Riesin Piret, der Frau des Großen Töll, die sich in den Kopf gesetzt hatte, eine Sauna zu bauen – in Estland ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität. Dazu schleppte sie Steine heran, von denen ihr einer derart schmerzvoll auf den Fuß fiel, dass sie aufschrie und ihr die Tränen hervorschossen. „Aus den Tränen von Piret entstand dieser See“, endet Evelis Geschichte aus dem Mythenschatz.

Wie magisch zieht einen auch der schwarze See Pikkjärv an. Rundherum führt der Moorwanderweg teils über schmale, archaische Metallplanken. Blaubeeren wachsen hier, dann erklingen Schreie von Wildgänsen. Im estnischen Herbst sind die Tage noch lang und die Temperaturen erträglich genug, bevor das Klima den Bewohnern zusetzt: mit harten, düsteren Wintern, Eis und Schnee.

Blickt man an der Küste hinaus auf die Baltische See, geht einem das Herz auf, da weitet sich die Seele. Der einsame Strand Tuhkana im Norden der Insel bietet sich dafür besonders gut an. Während des kurzen Marsches vom Parkplatz aus riecht es nach Kiefern. Die Bäume versperren die Sicht, ihre Äste und Zweige sieben das Licht der Sonne. Dann öffnet sich das Panorama unter einem dramatischen Himmel voller zerfetzter Wolken: In den Dünen wiegen sich Gräser im Wind, der Sand beschreibt einen weiten Bogen, winzige Felsen ragen in Ufernähe aus dem Wasser. Gierig saugt man die glasklare Luft ein, den Salzhauch. Das Wasser hat zu dieser Jahreszeit keine Schwimmtemperatur mehr, aber das ist nun mal der Preis der Nebensaison.

Saaremaa ist dreimal so groß wie Rügen

Saaremaa ist knapp dreimal so groß wie Rügen, frei von Ampeln und gespickt mit kleinen Attraktionen: der Meteoritenkrater von Kaali, mittelalterliche Kirchen und der Fußballplatz von Orissaare mit einer uralten Eiche in der Mitte, um die herum gekickt wird. Laut Volksglauben kämpfte im Flussquellgebiet Odalätsi der Große Töll gegen den Teufel, wobei des Höllenfürsten Speer zerbrach. Die Windmühlen von Angla zeigen, wie einst die ganze Insel bestückt war.

Indian Summer im Baltikum

Hinter der Steilküste Panga – in längst vergangenen Zeiten lag hier eine Kultstätte für Opferrituale ans Meer – stehen windschiefe Kiefern und am Strand Ninase viele Steinmännchen. Der höchste Punkt der Insel misst 52 Meter und wird gekrönt vom Aussichtsturm Rauna. Im Herbst explodieren die Farben der Blätter rundherum in Gelb, Ocker und Rot. Indian Summer im Baltikum.

Wiederverwertbare Strohhalme aus Reet

Die Mehrzahl der 33000 Bewohner konzentriert sich im Süden um das Städtchen Kuressaare, wo die Bischofsburg aus dem Mittelalter eine Landmarke setzt. Im Restaurant am Hafen erzählt Mihkel Tamm, 31, seine Geschichte. Weil es die Sicht auf die See blockierte, schnitt er vor dem Haus immer wieder Reet weg – bis ihm und seiner Freundin Grete 2018 die Geschäftsidee kam, daraus wiederverwendbare Strohhalme zu machen. Die Prototypen entstanden in Küche und Garage, weitere Ideen in der Natur. „Da wird mein Geist immer frei“, sagt Mihkel.

Was folgte, war eine Entwicklung im Zeitraffer: Erstverkäufe nach einer Facebook-Aktion, Anschaffung von Geräten, ein nationaler Designpreis, Nachfrageboom, der Umzug der Produktion aus der Garage in eine Halle nach Kuressaare. Mittlerweile beschäftigen sie fünf Angestellte und exportieren in zehn Länder. Das Paar steht für eine Gegenbewegung –denn häufig verlassen jüngere Leute mangels Perspektive oder ausreichender Gehälter Saaremaa.

Fisch aus Estland ist ein Exportschlager

Nicht so der Fischer Martin Mai, 34, der im Ort Nasva mit seinem Freund Rein gerade den Sonntagsfang von über zwei Zentnern angelandet hat. Möwen kreisen gierig über dem Boot, bekommen aber nichts ab. Die Kumpel verladen die Fischkisten auf einen Hänger, dann geht es zu Martins Mutter Tiina in die Räucherei. Die Geschäfte laufen. Fisch gebe es genug, sagt Martin, doch „der ganze Papierkram“ der EU-Bürokratie mache ihm zu schaffen. Auch über den heutigen Fang muss er akribisch Buch führen. Dabei sind Zahlen definitiv nicht seins.

Inselhüpfen in Estland

Das herbstliche Inselhüpfen in Estland führt nun auf das zweitgrößte Eiland Hiiumaa. Die Fähre schnurrt ruhig voran. Manchmal trägt das Meer eine Färbung, als hätte jemand Seegras mit geschmolzenem Silber und Blei angerührt. Das Passagierdeck bietet zahlreiche Steckdosen für Handys und Laptops, typisch für das baltische Land. Von den Einheimischen auf Hiiumaa schließt kaum jemand Häuser und Autos ab. Man kennt sich, man vertraut sich. Und man erinnert sich ungern an die Sowjetzeiten, die mit der Unabhängigkeit 1990/91 endeten. Hinter dem Strand Törvanina waren Spähtrupps unterwegs, an der Zufahrt zum Leuchtturm Tahkuna verfallen Haus- und Bunkerreste.

Auch die Weltkriege haben ihre Spuren hinterlassen. Am Seesaum beim Leuchtturm, der 1875 in Paris produziert und in Teilen geliefert wurde, schneidet der Wind ins Gesicht und fährt durch Sträucher mit Hagebutten. Im Hintergrund: Regenvorhänge. Hiiumaa steckt voller Tannen, Kiefern, Eichen, Kastanien, Pilzen, Preisel- und Moosbeeren. Im Dorf Vaemla liegt die einzige Schafwollmanufaktur der Insel in Familienhand. Die Eltern von Mihkel Valdma, 44, gründeten den Betrieb gleich nach Ende der Sowjet-Ära.

Bei sechs Grad in Shorts

Mihkel war Fotograf, nun ist er Herr über einen prähistorischen Park aus Maschinen. „Die stammen aus Polen und sind 120 Jahre alt“, erklärt er. Es rattert und vibriert. Die Luft riecht nach Öl. Im T-Shirt geht Mihkel gelegentlich nach draußen, obwohl das Thermometer nur sechs Grad anzeigt. Das macht einem kernigen Esten nichts aus. Ein Damm bringt einen südwärts auf die Insel Kassari. Die dazwischen liegende Bucht von Käina ist Lebensraum für Seeadler, Kormorane, Graureiher und Rohrweihe. Der kleine Turm Linnuvaatlustorn ermöglicht einen Rundumblick.

Nächste Stationen sind der Hafenzwerg Orjaku, die Kapelle Kassari mit ihrem Reetdach und die Halbinsel Sääretirp, die wie eine verbogene Nadel ins Meer hinausragt. Dort löst sich vom Parkplatz ein Wanderweg, vorbei an Gras und Wacholdersträuchern. Die friedliche Stimmung ist unterlegt mit Möwengekreisch. Ruhig wird der Besucher an diesem Ort und spürt die Poesie des Augenblicks, fern von Reizüberflutung.

Anreise und Währung

Anreise: Es gibt von Deutschland aus gewöhnlich direkte Flugverbindungen nach Tallinn, von dort weiter im Mietwagen. Es herrscht täglicher Fährverkehr vom Festland nach Saaremaa und Hiiumaa sowie zwischen den beiden Inseln, Reservierungen sind online möglich. In Estland wird mit Euro bezahlt.

Corona in Estland

Estland ist von Corona weniger stark betroffen als andere Länder. Die Einreise ist für Reisende aus Deutschland derzeit möglich, doch es besteht seit 31. August eine 14-tägige Quarantänepflicht in Selbstisolation oder alternativ die Pflicht zu einem zweimaligen Corona-Test.

Mehr unter www.visitestonia.com

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