
Die Wege zum perfekten Skischuh

Für viele sind sie der wichtigste Teil der Ausrüstung: Skistiefel. Sie kosten eine Menge Geld und können immer versierter auf den Fuß des Wintersportlers abgestimmt werden. Worauf kommt es an?
Ein Skischuh sitzt idealerweise wie eine zweite Haut. Gleichzeitig muss er bequem genug für einen langen Pistentag sein.
Mehr noch als die richtigen Bretter unter den Füßen und mindestens genauso wie warme Kleidung, entscheidet der Sitz der Stiefel, ob das Skifahren ein großer Spaß wird - oder eine große Qual.
Warum ist der gute Sitz der Stiefel wichtig?
Zwar sorgen eng anliegende Stiefel für eine optimale Kraftübertragung. Spannen sie sich aber zu fest um die Füße, drückt das auf die Nerven und schnürt die Blutzufuhr ab. Schmerzen und kalte Füße sind das Ergebnis. Tut es weh, mindere dies die Konzentration und sorge außerdem für eine schnelle Ermüdung, erklärt Andreas König vom Deutschen Skiverband (DSV). "Am besten ist, wenn der Schuh sich anfühlt wie ein Hausschuh, aber formschlüssig sitzt", sagt König.
Welche Anpassungsmöglichkeiten gibt es auf dem Markt?
Die Bandbreite ist groß, und die Techniken werden differenzierter und versierter. "Was früher die Experten für die Profi-Skifahrer gemacht haben, das bekommen jetzt auch Otto-Normal-Wintersportler", sagt König. So haben Hersteller mit Wärme verformbare Innenschuhe im Angebot, die sich perfekt dem Fuß anpassen - ab rund 350 Euro.
"Das ist die einfachste Form, um einen Stiefel anzupassen", sagt Hubert Fehr, Präsident des Ski- und Wintersportverbands Sports. Doch es gibt auch neue Entwicklungen.
Hersteller Head zum Beispiel hat ein System namens Liquid Fit entwickelt, bei dem im Innenschuh in Taschen im Knöchel- und Fersenbereich Paraffin gespritzt wird.
Hersteller und Sporthändler bieten oft auch optional die Möglichkeit des Ausschäumens. Über Schläuche wird Schaummaterial in den Innenschuh gespritzt. Anders als das Liquid-Fit-System von Head, das nur bestimmte Bereiche des Schuhs betrifft und sich beliebig oft wiederholen lässt, erfasst das Ausschäumen den ganzen Innenschuh.
"Es kostet mindestens 300 Euro, ist aber die Königsdisziplin des Anpassens", sagt Fehr. Gelingt es, haben Wintersportler einen perfekt sitzenden Schuh mit der besten Kraftübertragung. Doch dafür braucht es Experten mit handwerklichem Geschick. Schon zu viel oder wenig eingespritzter Schaum könnte einen Innenschuh ruinieren.
Was ist noch möglich?
Eine weitere Option ist die Anpassung der Außenschale. Sie kann gedehnt, geweitet oder ausgefräst werden. Auch für Verformungen wie ein Hallux Valgus - die Fehlstellung der großen Zehe - kann so Platz geschaffen werden, wie Fehr erklärt. Hersteller Fischer arbeitet mit einem Vakuum-System, bei dem die Schale an den Fuß gepresst wird.
Viele Hersteller bieten laut dem Experten ein Stiefelmodell mit unterschiedlichen Breiten und Leisten an. So hat etwa Tecnica sein Modell Mach1 in drei verschiedenen Passformen im Angebot. Wer besonders breite oder schmale Füße hat und nicht extra Geld in die Hand nehmen möchte, um die Schale anzupassen, findet hier laut Fehr bereits gut sitzende Außenschalen.
Ist noch mehr zu beachten?
Worin sich beide Experten einig sind: Eine individuelle Einlegesohle hilft bei vielen Passformproblemen. "Der Fuß steht besser im Schuh und knickt zum Beispiel nicht nach innen", beschreibt König. "Meine Philosophie ist: Lieber spare ich fünfzig Euro an der Schale und nehme dafür eine angepasste Einlegesohle."
Diese sorgt für einen satteren Stand im Schuh und damit mehr Feingefühl beim Steuern der Skier. Führend seien in dem Bereich die Firmen Sidas und Boot Doc, sagt Fehr. Skischuh-Hersteller haben zum Teil eigene Konzepte. Die Anpassung sollten Profis machen. Die Fußsohle muss vermessen werden, die Einlegesohle geformt.
Wo kauft man die Stiefel?
Prinzipiell können Skifahrer ihre Stiefel im Internet kaufen und dann zum sogenannten Bootfitting ein Fachgeschäft aufsuchen. Die Experten raten aber vom Online-Kauf ab. König rät: Zeit nehmen, Skisocken einpacken und sich im Laden beraten lassen.
Absolute Sicherheit für problemfreie Abfahrten bietet selbst die ausgefeilteste Anpassung und versierteste Beratung nicht. "Oft muss man noch mal nachjustieren, auch wenn diese Quote mit all den neuen Systemen geringer geworden ist", sagt König. (dpa)

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