
Europäische Lösung gesucht
Tui hofft auf Rettung der Sommersaison

In Deutschland wird der Tourismus wieder etwas geöffnet, an vielen ausländischen Zielen bleibt die Unsicherheit für Urlauber im Sommer aber groß. Branchenprimus Tui, von der Corona-Krise hart getroffen, blickt jetzt auf entscheidende Monate.
Tui ist als weltgrößter Tourismuskonzern schwer von der Corona-Pandemie gebeutelt - das wichtige Sommergeschäft soll trotz vieler Einschränkungen aber zumindest in Teilen noch gerettet werden.
Vorstandschef Fritz Joussen hatte bereits drastische Folgen der Krise angedeutet, Tui musste fast alle Aktivitäten bis zunächst Mitte Juni einstellen. Während der Fremdenverkehr etwa in Deutschland nun wieder vorsichtig geöffnet wird, sitzt die Branche in vielen anderen Ländern praktisch weiter auf dem Trockenen. Die kommenden Monate dürften entscheidend werden.
Sommerferien 2020 sollen EU-weit ermöglicht werden
Joussen will einen "Statusbericht" zu den Corona-Folgen mit einem Ausblick auf die Entwicklung des Tourismus verbinden. Die Politik vermittelt, um Urlaubern noch Buchungen für die Sommerferien 2020 zu ermöglichen. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, lotet mit einigen EU-Staaten verschiedene Optionen aus - insgesamt setzt man jedoch auf eine gesamteuropäische Lösung.
Tui beschloss nach der vorläufigen Absage des nahezu gesamten Programms aus Pauschalreisen, Flügen und Kreuzfahrten für den Hotelbetrieb inzwischen einen Zehn-Punkte-Plan zur Wiederaufnahme. Dieser sieht zum Schutz vor Infektionen zum Beispiel vor, dass Kunden online einchecken können, Abstandsregeln greifen, die Kapazitäten von Restaurants und Teilnehmerzahlen von Sport- und Unterhaltungs-Events verringert oder Zimmer mit speziellen Mitteln gereinigt werden. "Die Maßnahmen werden zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften der jeweiligen Urlaubsländer eingeführt", betonte der Reiseanbieter.
Die großen Veranstalter machen ihr Geschäft vor allem mit Pauschalreisen für klassische Urlaubsziele rund um das Mittelmeer. Allerdings haben sie zuletzt auch ihre Aktivitäten auf dem Heimatmarkt ausgeweitet. "Wir können relativ schnell in wenigen Tagen Vorlauf Hotels und Ferienclubs startklar machen", hieß es bei Tui.
Veranstalter setzen auf Urlaub in Deutschland
Urlaub in Deutschland dürfte bald wieder etwas leichter möglich sein. Für Ferienwohnungen oder Campingplätze gibt es bereits Lockerungen, bis Ende Mai könnten in einigen Regionen Hotels hinzukommen. Ganz ohne Einschränkungen wie deutlich geringere Gästezahlen in Lokalen dürfte der Betrieb in diesem Jahr aber eher unrealistisch sein.
Die Kreuzfahrttochter Tui Cruises hatte zuletzt mit einer besonders schwierigen Lage zu kämpfen. Auf der "Mein Schiff 3" versammelte sie rund 2900 eigene Beschäftigte sowie Kollegen weiterer Dienstleister, die in der Corona-Krise nicht an Land gehen durften. Dann gab es einige Infektionsfälle an Bord, der Dampfer saß in Cuxhaven fest, die gesamte Besatzung wurde getestet. Erst mit etlichen Tagen Verspätung konnten erste Crew-Mitglieder in ihre Heimatländer geflogen werden.
Tui versucht, die Kunden schon auf die Hauptsaison 2021 einzustimmen. Der Flugplan für Mitte kommenden Jahres wurde freigeschaltet. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember 2019 war der saisontypische Verlust unterm Strich um 8 Prozent auf 129 Millionen Euro gesunken.
Urlaubschancen für Mallorca und Griechenland
Der Reisekonzern sieht von Juli an die Chance auf einen vorsichtigen Neuanlauf von Urlaubsangeboten auf den Balearen und in Griechenland. Sofern die Corona-Infektionszahlen relativ gering blieben, gebe es "keinen Grund, dass man dort nicht hinreisen könnte", sagte Fritz Joussen. Lokale Betriebe müssten aber die Möglichkeit erhalten, ihr Geschäft aufzunehmen: "Wenn auf Mallorca noch kein Hotel offen hat, fliegt da auch keiner hin. Wenn die aufmachen, fliegen wir die Menschen hin." Natürlich müsse dabei der Gesundheitsschutz Priorität haben. "Der Urlaub in Europa, wenn er denn sicher ist, sollte möglich sein."
Auch an griechischen Zielen bessert sich seinem Eindruck zufolge die Lage. Die Branche bleibe für das Land enorm wichtig, im Sommer trage der Tourismus bis zu 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei, so Joussen. Tui nimmt an, dass Ferienorte in Griechenland und auf Mallorca, aber auch auf Zypern ab Juli bereit für Gäste sein könnten.
In Spanien, dessen Wirtschaft ebenfalls stark vom Tourismus abhängt, gab es zuletzt jedoch auch viele kritische Stimmen. Die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, sprach von einer bestenfalls schrittweisen Öffnung Mallorcas in den Sommermonaten - und dabei sollten zunächst Festland-Spanier Vorrang haben. Die Zentralregierung in Madrid hatte Mitte April geschätzt, dass erst gegen Ende des Jahres mit einem größeren Neustart zu rechnen sei. (dpa)

Wann geht es wieder zum Open Air?

Bauhaus Museum Dessau ausgezeichnet
Lange war über das Bauhaus Museum in Dessau diskutiert worden - über den Bau selbst und über den Standort. 2019 wurde es eröffnet. Jetzt ist es preisgekrönt.

Guide Michelin vergibt trotzdem Sterne
Frankreichs Restaurants sind wegen der Corona-Krise geschlossen. Der Guide Michelin hält aber an der Vergabe seiner begehrten Sterne fest. Die Ergebnisse.

Kuriose Feiertage rund um die Welt - was es nicht alles gibt!
Weihnachten ist längst vorbei, und Urlaub bleibt erst einmal unmöglich. Allein gedanklich lässt sich um die Welt reisen. Warum nicht entlang kurioser Feiertage?

MEIN PLUS: Meine digitale Vorteilswelt
Alle PLUS+ Artikel, persönliches Nachrichtenportfolio, Online-Rätsel, Rabattaktionen und viele Vorteile mehr!
Jetzt entdecken
Was sich für Reisende ändert - und was nicht
Der Brexit ändert für Reisende mit Ziel Großbritannien nicht allzu viel. Die wichtigste Änderung betrifft das benötigte Reisedokument. Viele Rechte bleiben.

Warum der gelbe Impfpass für Reisende so wichtig ist
Einreise nur mit Corona-Impfung? Eine spannende Frage für das Reisejahr 2021. Doch schon heute sind in vielen Ländern bestimmte Impfungen vorgeschrieben.

Ein Leitfaden für die Urlaubsplanung 2021
Im nächsten Jahr endlich wieder richtig Urlaub machen! Diese Hoffnung haben viele. Doch wie soll man mit Corona jetzt schon planen? Die wichtigsten Aspekte.