Verbraucherschützer: Gesammelte Muscheln nicht essen
Cuxhaven (dpa) - Verbraucherschützer warnen vor dem Verzehr selbst gesammelter Miesmuscheln und Austern. "Sie können giftige Stoffe aus Algen enthalten", erläutert Hiltrud Schrandt vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Cuxhaven.
Es gebe zwar keine akuten Vorfälle, die sommerlichen Wassertemperaturen führten jedoch zu einem erhöhten Algenwachstum und damit zu einem Ansteigen des Risikos. Wenn Urlauber oder Einheimische an der Küste Appetit auf Muscheln hätten, sollten sie kaufen und nicht selbst sammeln: "Sie unterliegen strengen Kontrollen und können deswegen bedenkenlos gegessen werden." Die Miesmuschelbänke vor der niedersächsischen Küste stellen für Urlauber aus dem Binnenland offenbar eine große Versuchung dar. "Uns erreicht eine wachsende Zahl von Anfragen, ob man diese Muscheln essen kann", sagt Schrandt.
Die Antwort der Experten im Cuxhavener Laves-Institut für Fische und Fischereierzeugnisse lautet eindeutig: "Nein." Muscheln filtern in ihrem Körper das Meerwasser und können dabei Algentoxine ansammeln, die unter Umständen gesundheitsschädlich sind. "Diese Giftstoffe können auch durch Kochen nicht unschädlich gemacht werden", betont Schrandt.
Im Gegensatz zu selbst gesammelten Muscheln unterliegt die im Handel angebotene Ware klaren Kontrollen. "Die Fischer sind zur ständigen Eigenkontrolle verpflichtet, das Laves überwacht die Einhaltung," erklärt die Sprecherin. Bislang sei es nicht zu Beanstandungen gekommen.
Das Angebot an frischen Muscheln ist derzeit allerdings gering. Traditionell werden Miesmuscheln nur in Monaten geerntet, deren Name ein R enthält. "Das sind die Monate der kälteren Jahreszeit, in der die Gefahr von Algengiftstoffen wegen der niedrigen Wassertemperaturen deutlich geringer ist als jetzt im Hochsommer", erläutert Schrandt.
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