Ausbildung zum Erzieher könnte bald attraktiver werden
Erst ein Kita-Gesetz mit klingendem Namen, jetzt der nächste Zug von Familienministerin Giffey: Mehr junge Leute sollen Erzieher werden. Kein einfaches Unterfangen in einem Beruf, in dem viele bisher sogar Schulgeld mitbringen müssen.
Die Familienministerin wird laut, leidenschaftlich, fast inbrünstig: Ja, ihr Förderprogramm sei nicht riesig und ja, es sei auch erstmal befristet. Aber sie fange wenigstens an, sagt Franziska Giffey (SPD) in einer Berliner Schule - und andere müssten jetzt nachziehen.
Man hat fast den Eindruck, die Ministerin sei auf einem Feldzug. Die Ausgangssituation ist kritisch: Deutschlands Kitas gehen die Erzieher aus. Einer Studie für das Familienministerium zufolge werden bis 2030 fast 200.000 Fachkräfte in Kindergärten und Grundschulen fehlen. Schlechte Bezahlung in der Ausbildung und zu wenig Aufstiegschancen seien Gründe dafür, sagt Giffey. Um den Beruf für junge Leute interessanter zu machen, hat sie ein Förderprogramm aufgelegt. Das Ziel: "Es muss attraktiver werden, eine Ausbildung anzufangen, sie abzuschließen und danach im Beruf zu bleiben."
- Ausbildungsvergütung: Derzeit bekommt nicht einmal jeder fünfte Erzieher-Azubi während der Ausbildung Geld, teils müssen sie sogar noch Schulgeld zahlen. In anderen Berufen werden Azubis besser bezahlt, deshalb entscheiden sich viele, die eigentlich interessiert wären, dann doch gegen die Erzieher-Ausbildung. Giffey will, dass mehr Erzieher-Azubis vergütet werden. Der Bund fördert in zwei Jahrgängen 5000 Fachschüler: Im ersten Ausbildungsjahr bekommen sie sie 1140 Euro brutto, im zweiten 1202 Euro, im dritten 1303 Euro. Das Geld kommt allerdings nur im ersten Ausbildungsjahr komplett vom Bund. Im zweiten Jahr müssen die Träger 30 Prozent, im dritten Jahr 70 Prozent zuschießen.
- Ausbildungsqualität: Die Betreuung in den Kitas soll besser werden, damit weniger angehende Erzieher ihre Ausbildung abbrechen. Dafür sollen mehr Mentoren ausgebildet werden, die in den Kitas mit den jungen Leuten arbeiten. Der Bund übernimmt Fortbildungskosten und finanziert auch, dass die Mentoren Zeit bekommen, sich um die Azubis zu kümmern.
- Aufstiegsbonus: Fast jeder vierte Nachwuchs-Erzieher steigt in den ersten fünf Jahren aus dem Beruf aus. Das liegt laut Giffey auch an mangelnden Aufstiegschancen. Erzieher im öffentlichen Dienst verdienen als Einstiegsgehalt derzeit rund 2680 Euro brutto im Monat. Giffey kündigt einen Aufstiegsbonus von bis zu 300 Euro an, wenn sie besondere Aufgaben übernehmen.
- Das Geld: Von Mitte 2019 bis 2022 will der Bund für diese Maßnahmen rund 300 Millionen Euro investieren. Das Geld gibt es zusätzlich zu den 5,5 Milliarden Euro aus dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz. Doch es ist klar, dass damit nicht so viele Erzieher gefördert werden können, wie man eigentlich bräuchte. Giffey setzt deshalb darauf, dass Länder und Kommunen zusätzliche Beiträge leisten. "Wir wollen, dass da mehr mit aufspringen", sagt sie. Das Bundesgeld könne nur ein zusätzlicher Impuls sein, sie wolle keine Länderkompetenzen an sich ziehen. Im Bundeshaushalt sind für 2019 nur 40 Millionen Euro für das Programm vorgesehen. Der Rest muss in den nächsten Jahren noch bewilligt werden.
- Die Lücke: Ihr Förderprogramm alleine werde die Fachkräftelücke nicht stopfen, räumt Giffey ein, aber es sei ein Beitrag dazu. Nach Berechnungen für das Familienministerium könnten durch die flächendeckende Einführung einer Ausbildungsvergütung bis 2030 rund 50.000 Erzieher gewonnen werden. Wenn man dafür sorgen könnte, dass weniger Erzieher aus dem Beruf aussteigen, hätte man 35.000 mehr. Gelänge es, den Männer-Anteil von derzeit rund sechs auf zehn Prozent zu steigern, könnte das fast 30.000 Fachkräfte bringen. Würden in den Kitas genauso viele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten, wie in anderen Berufen, brächte das noch einmal fast 50.000 Erzieher. (dpa)
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