Halb im Hörsaal, halb im Betrieb
Das bietet ein duales Studium
Dual studieren, das hört sich erst mal nach viel Stress und wenig Ferien an. Und doch entscheiden sich jedes Jahr mehr und mehr Abiturienten für das Modell. Denn nicht nur das Geld ist reizvoll – sondern auch der Praxisbezug. „Dual bedeutet eine enge Verknüpfung zwischen Beruf und Studium“, sagt Sigrun Nickel, Leiterin des Bereichs Hochschulforschung beim Centrum für Hochschulentwicklung. Typisch dafür ist, dass an zwei Orten gelernt wird: in der Hochschule und im Betrieb.
„Vor allem Fachrichtungen mit hohem Praxisanteil werden als duale Studiengänge angeboten“, sagt Silvia Hofmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Neben den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Informatik, gibt es auch für Soziales, Pflege, Erziehung und Gesundheit immer mehr duale Angebote.
Eine Entscheidung für ein duales Studium ist allerdings meistens auch eine Entscheidung gegen die Universität: Fachhochschulen, private Hochschulen und Akademien bieten das duale Studium an. An Universitäten gibt es sie nur vereinzelt.
Anspruchsvolles Bewerbungsverfahren
Das Bewerbungsverfahren läuft in zwei Stufen ab und beginnt mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Abiturnote spielt nicht die größte Rolle. Meistens entscheidet sich durch Assessmentcenter, Einstellungs-Tests und Gespräche bei den kooperierenden Unternehmen, wer einen Platz bekommt.
Die meisten dualen Studiengänge verfolgen dabei ein Blockmodell, bei dem sich Theorie und Praxis abwechseln. Die enge Verknüpfung hat Vorteile. „Durch die Arbeit im Unternehmen konnte ich mir alles besser vorstellen“, sagt Kilian Hein aus Bad Wörishofen, der Industriemanagement auf diese Weise studiert hat. Am Anfang brauchte er aber vor allem Durchhaltevermögen, Disziplin und gutes Zeitmanagement. Denn die Doppelbelastung durch Uni und Arbeit ist groß.
Auch das Studentenleben ist anders: Wenn andere Semesterferien haben, müssen dual Studierende meistens arbeiten. Die Uni läuft außerdem oft mit einem eher straffen Zeitplan ab. „Ein duales Studium ist daher vor allem für diejenigen was, die eher praxisorientiert sind“, sagt Sirikit Krone vom Institut Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen.
Dafür bekommen dual Studierende über die gesamte Dauer des Studiums bereits ein Ausbildungsgehalt. Wie viel das ist, hängt von Studiengang, Branche und Unternehmen ab. Meist liegt es zwischen 500 Euro bis 1.500 Euro brutto. „Oft werden davon die Unigebühren abgezogen“, sagt Krone. Welche Kosten der Ausbildungsbetrieb übernimmt, ist nicht grundsätzlich geregelt. Deshalb ist es ratsam, schon vorab darauf zu achten und gegebenenfalls zu verhandeln.
Wenn das Unternehmen die Kosten für die Uni übernimmt, müssen die Studierenden sich häufig verpflichten, nach dem Abschluss eine bestimmte Zeit dort zu bleiben. Und oft gilt: Wer das Studium abbricht, muss die Studiengebühren zurückzahlen.
Vorteile vor allem bei Zukunftsaussichten
Wer aber durchzieht, der wird mit guten Übernahmechancen belohnt. „Das Unternehmen will bedarfsgerecht hochqualifizierte Fachkräfte ausbilden und frühzeitig an sich binden“, sagt Hofmann. Ein höheres Einstiegsgehalt oder mehr Verantwortung können die Absolventen aber nicht erwarten. Die meisten, unabhängig vom Studienmodell, erhalten ein Bruttoeinkommen zwischen 2.100 Euro und 4.000 Euro.
Text: Jule Zentek/oH
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