Die Krise beeinflusst die Stellensuche
Flexibilität ist gefragt, macht man sich momentan auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Kurzarbeit, eingeschränkter Betrieb, Einsparungen: Die Corona-Krise trifft den Arbeitsmarkt hart. Sorgen bereitet das Schülerinnen und Schülern, die kurz vor dem Abschluss stehen. Wie sieht es mit ihren Ausbildungsplätzen aus – und wie beeinflusst die Krise die Stellensuche?
Ausbildungsmarkt ist stabil
„Wenn man das große Ganze betrachtet, ist der Ausbildungsmarkt aber erst einmal relativ stabil“, sagt Steffen Hell vom Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit. Hell geht davon aus, dass insbesondere zum Start ins neue Ausbildungsjahr im September der Großteil der Betriebe wieder im Normalbetrieb laufen kann. Es gebe aber durchaus Unterschiede zwischen den Branchen.
Laut Daniel Gimpel von der DGB Jugend ist es aktuell noch schwer abzuschätzen, wie sich der Ausbildungsmarkt entwickeln wird. „Die Gefahr ist aber durchaus groß, dass es zu einem Einbruch des Angebots und auch Entlassungen kommt“, sagt der Referent für Berufsausbildung. Gegenmaßnahmen seien jetzt gefragt.
Unterschiede bei den verschiedenen Branchen
Wie sieht es in den besonders betroffenen Branchen aus? Hier kann die Ausbildungsplatzsuche schon schwieriger werden. Hell zufolge geben einige Unternehmen der Gastronomie-, Hotel- und Tourismusbranche derzeit an, dass sie ihre Ausbildungstätigkeiten für ein Jahr pausieren müssen. „Das Stellenangebot für angehende Hotelfachleute etwa ist also durchaus verkleinert.“ Gleiches gelte für die Veranstaltungs- und Kreativbranche.
Jugendliche müssen nicht aufgeben
Wenn es mit der Wunschausbildung erst einmal nicht klappt, müssen Jugendliche nicht aufgeben. „Es gibt immer parallele Wege, die ich gehen kann“, sagt Hell. So können Jugendliche es zunächst mit einer anderen Ausbildung versuchen. „Und wenn ich merke: 2021 wird das alles gar nichts mehr, dann kann ich mir auch das Jahr für einen Zeitpuffer geben.“ Nutzen lasse sich der etwa für ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr sowie für einen Bundesfreiwilligendienst.
Sein Rat: Flexibel agieren und nicht auf eine Option versteifen. Außerdem biete die Bundesagentur verschiedene berufsvorbereitende Maßnahmen an. Da können sich Jugendliche dann zum Beispiel in verschiedenen Branchen ausprobieren. Jugendliche sollen sich auch immer vor Augen führen: „Eine Ausbildung ist nicht der Beruf, den ich die nächsten 40 Jahre ausüben muss.“
dpa/tmn
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