Gutes Gewissen: Nachhaltiger Anlagemarkt wächst
Viele Anleger denken nicht nur an sich. Sie wollen mit ihrer Geldanlage auch etwas bewegen und investieren in nachhaltige Produkte. Der Markt wächst. Doch bei der Suche sind Anleger häufig auf sich allein gestellt.
Für viele Anleger spielen neben der Rendite auch ethische, soziale oder Umweltstandards eine immer größere Rolle. So stieg das Volumen von nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland 2013 um 6,6 Milliarden auf insgesamt 79,9 Milliarden Euro - ein Plus von 9 Prozent, wie das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) am Mittwoch (7. Mai) mitteilte. In Bezug auf die Rendite stünden nachhaltige Investments ihren konventionellen Pendants in nichts nach, erklärte Volker Weber, Vorsitzender des FNG-Vorstands. Verbraucher müssten sich aber genau über die Produkte informieren.
Besonders stark konnte der Studie des FNG zufolge der Bereich der nachhaltigen Investmentfonds zulegen, der im vergangenen Jahr um 25 Prozent wuchs. Nachhaltige Spezialfonds, die von institutionellen Anlegern aufgelegt wurden, erzielten ein Plus von 15 Prozent. Das Volumen der Kundeneinlagen der Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus stieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert.
Nachhaltige Anlage
Bei der Suche nach nachhaltigen Anlagen können Verbraucher sich aber in der Regel nicht auf nur auf ihre Finanzberater verlassen. Entsprechende Produkte würden häufig nicht bei Beratungsgesprächen angeboten, erklärte FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. "Sie müssen sich selbst auf die Suche machen."
Vor der Entscheidung sollte sich ein Anleger drei grundsätzliche Fragen stellen: Wie hoch soll die Rendite sein? Wann soll das Geld zur Verfügung stehen? Und welches Risiko soll eingegangen werden? "Bei nachhaltigen Anlagen kommen noch ethische Aspekte dazu", erklärte Tober. Hier gebe es drei Dimensionen: Umwelt und ökologische Aspekte, soziale und gesellschaftliche Aspekte sowie verantwortliche Unternehmensführung und Transparenz.
Einbußen bei der Rendite müsse bei nachhaltigen Finanzprodukten niemand befürchten. "Studien zeigen, dass Anleger damit die gleichen Renditechancen haben wie bei herkömmlichen Anlagen", sagte Tober. Im Gegenteil: Die Ertragschancen könnten sogar steigen, wenn die Faktoren Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung eine Rolle spielen. So ermittelte die Beratungsgesellschaft Mercer, dass von insgesamt 36 untersuchten Studien 20 einen positiven Zusammenhang zwischen den Ertragschancen und den ethischen Anlagekriterien belegen. (dpa)
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