
Nicht nur eine Prestige-Frage: Master ins Ausland

Berlin (dpa/tmn) - Für das Masterstudium ins Ausland? Simon Wagnitz findet die Idee klasse. Kein Wunder: Er hat im vergangenen August selbst seinen Master in England gemacht. "Für mich hat sich das sehr gelohnt", sagt Wagnitz.
"Es hat meinen Horizont erweitert, es war auch akademisch sehr interessant. Und ich habe viele Leute kennengelernt." Bei der Jobsuche hinterher hat es auch nicht geschadet. Wagnitz arbeitet inzwischen bei CHE Consult in Gütersloh, einem Beratungsunternehmen des Centrums für Hochschulentwicklung.
Die eigenen Jobpläne sind bei der Entscheidung für oder gegen ein Masterstudium im Ausland ein wichtiges Entscheidungskriterium. "Die Frage, ob ich für ein Masterstudium ins Ausland gehen soll, hängt auch davon ab, wo ich später arbeiten möchte", erklärt Achim Meyer auf der Heyde, Geschäftsführer des Deutschen Studentenwerks. Für eine Stelle in der internationalen Forschung, aber auch für das Arbeiten im Ausland könne das ausgesprochen hilfreich sein.
"Man gewinnt an Lebenserfahrung und verbessert seine Sprachkenntnisse", ergänzt Christian Thimme vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Auch bei späteren Bewerbungen sei das oft von Vorteil. "Ansonsten gilt: Wenn es nichts nützt, schadet es zumindest nicht", sagt Meyer auf der Heyde. Allerdings müssen sich Bewerber um ein Masterstudium jenseits der deutschen Grenzen über den damit verbundenen Aufwand im Klaren sein.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, sich individuell bei einer Hochschule im Ausland zu bewerben. "Das ist aber eine hohe Hürde und braucht auch eine lange Vorlaufzeit, mindestens ein Jahr", sagt Thimme. Eine Alternative ist, während eines Masterstudiums an einer deutschen Hochschule im Rahmen eines vom DAAD geförderten Programms für ein Jahr ins Ausland zu gehen.
Oder man schreibt sich gleich in einem Studiengang ein, der zu einem Doppelabschluss führt und ein Auslandsjahr einschließt. "Man bleibt aber an der eigenen Uni eingeschrieben", sagt Thimme. Der DAAD fördert zurzeit rund 65 Doppelabschlussprogramme, bei denen die Absolventen den Master beider Hochschulen erhalten. Im Vergleich zum Auslands-Master auf eigene Faust sei das in der Regel die deutlich kostengünstigere Variante. Der DAAD fördert aber auch Akademiker, die kein Programm ihrer Hochschule nutzen möchten. Allerdings gibt es deutlich mehr Bewerber als Stipendien.
Simon Wagnitz hat sich früh für einen Auslands-Master entschieden. Sein Studium hat der Politikwissenschaftler an der Uni Bielefeld begonnen. "Das Fach ist sowieso sehr britisch und amerikanisch geprägt." Und so hat er schon während des Bachelor-Studiums überlegt, in Großbritannien weiterzumachen. "Ich habe mich in Edinburgh, Warwick, Birmingham, St. Andrews und in London beworben." Die erste Zusage kam von der London School of Economics (LSE). Wagnitz nahm den Platz wegen des guten Rufs der LSE sofort an.
So schnell gelangen aber nicht alle Bewerber ans Ziel. "Gerade in attraktiven Ländern wie Großbritannien oder auch den Niederlanden ist es nicht einfach, in einen Masterstudiengang zu kommen", sagt Günter Schepker, Leiter des Akademischen Auslandsamtes der FU Berlin. "Aber das macht ja auch nur ein kleiner Teil." In Erwägung gezogen werden sollten auch nicht ganz so naheliegende Varianten, rät Schepker. "Man kann auch nach Singapur oder ein anderes ungewöhnliches Land gehen, statt der 100. deutsche Student zu sein, der seinen Master in Warwick macht."
Die Chancen auf eine Zusage der Hochschule hängen als allererstes von der Abschlussnote ab: Die lag bei der LSE bei 1,5. "Aber auch das Bewerbungsschreiben ist wichtig", erzählt Simon Wagnitz. "Man sollte schon einen ein- bis zweiseitigen Brief schreiben und vor allem auch seine Motivation erklären." Er habe sich dabei mit seinem Professor beraten, sagt Wagnitz. "Und das würde ich auch jedem empfehlen." Auch Referenzen, zum Beispiel vom Studiengangsleiter, sollten beigelegt werden. Wichtig sei es, mit solchen Anliegen rechtzeitig beim Prof anzuklopfen - und nicht erst drei Wochen vor der Deadline.
Gut ein dreiviertel Jahr vor dem Studienbeginn hat Wagnitz begonnen, sich um ein Stipendium zu bemühen. "Ich habe beim DAAD ein Graduierten-Stipendium für Großbritannien beantragt." Die Zusage kam vier Monate später. "Der DAAD ist aber auch sonst eine unheimliche Hilfe, zum Beispiel wenn man Fragen hat." Der Austauschdienst organisiert auch Vorbereitungstreffen für seine Stipendiaten.
Weil es den Master in Großbritannien nach einem Studienjahr gibt, studiert Simon Wagnitz knappe elf Monate in London. Sein Fazit ist ausgesprochen positiv: "London ist zwar viel teurer als Bielefeld", sagt er. "Aber es ist auch einfach eine tolle Stadt."

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