Sich so richtig reinhängen!
Die letzte Hürde vor dem Ausbildungsplatz: Tipps für das Vorstellungsgespräch
Für die meisten ist das Vorstellungsgespräch eine Zitterpartie. Vor lauter Nervosität sind die Hände schwitzig, und der Puls ist auf 180. Dabei gibt es ein paar Tipps und Tricks, mit denen sich aus der Zitterpartie im Handumdrehen ein souveränes Gespräch zwischen zwei selbstbewussten Partnern machen lässt.
Wer sich gut vorbereitet, geht gelassener an das Gespräch heran. Dazu gehört, sich mit dem Internetauftritt der Firma bekannt zu machen. So könnten Kandidaten dem Personaler später zeigen, dass sie genau wissen, wo sie sich beworben haben, sagt Sabine Neumaier, Karriereberaterin aus Berlin.
Zweiter Schritt ist die Frage: Was ziehe ich an? „Die Grundformel dabei: Nicht übertreiben“, so Neumaier. Am besten ist es, vorher in Erfahrung zu bringen, welche Garderobe für die Branche typisch ist.
„Vielleicht kann ich schon auf der Webseite entdecken, was Usus ist“, sagt Svenja Hofert, Karriereberaterin aus Hamburg. „Ansonsten lohnt es sich auch, im Bekanntenkreis herumzufragen, ob sich jemand mit dem branchenspezifischen Dresscode auskennt.“ Im Zweifel schicker – diesen Ratschlag will die Karriereexpertin nicht geben. „Das kann auch nach hinten losgehen, wenn man in Kostüm erscheint“. Zum Beispiel, wenn es um einen Job im Kreativbereich oder im Handwerk geht. Beispiel: Bewirbt man sich für einen Job als Tischler und man erscheint im Anzug ist das geradezu lächerlich. Rein logisches Denken hilft also auch schon einmal ein Stück weit. Der nächste Schritt: Wie komme ich überhaupt zum Ort des Vorstellungsgesprächs? Hier sollte man sich frühzeitig und nicht erst kurzfristig Gedanken machen.
„Auf keinen Fall sollte man sich mit der Anreisezeit verschätzen“, sagt Jürgen Hesse, Karrierecoach aus Berlin. Reichlich Zeit einplanen ist immer ein guter Rat, denn man weiß nie wie der Verkehr auf der Autobahn oder der Landstraße ist, ob ein Zug verspätet ankommt oder andere Dinge einen in Zeitnöte bringen. Kommt man zu früh an, dann kann man immer noch einen Spaziergang um den Block machen. „Fünf Minuten vorher darf man dann aufkreuzen“, so Hesse. Früher sollten Bewerber nicht erscheinen.
Damit ist die Vorbereitung abgeschlossen, das Gespräch steht noch aus. „Zur Begrüßung den gängigen Knigge einhalten“, rät Hofert.
Das heißt: Zuerst den Ranghöheren begrüßen. Wenn nicht ersichtlich ist, wer der Ranghöhere ist, wendet man sich zuerst an die Frau.
Während dieser Begrüßungszeit geht es darum, einen positiven ersten Eindruck zu schaffen – vor allem mit gutem Small Talk. Hier ist die Bewerberin oder der Bewerber gefordert und in der Pflicht, gut ins Gespräch zu starten. Es geht darum, Komplimente zu machen. So könne man etwa sagen: „Was für eine Aussicht“ oder „Sie haben es hier aber schön“.
Die wichtigsten Fragen der Personaler lassen sich grob in drei Blöcke einteilen: „Erstens: Erzählen Sie von sich. Zweitens: Warum bewerben Sie sich hier? Und drittens: Warum sollten wir Sie nehmen?“, fasst Hesse
zusammen. In der ersten Runde geht es um die Selbstpräsentation. Das ist für jeden Bewerber die Gelegenheit, die Meilensteine in seinem Leben zu präsentieren. Dabei sollte man darauf achten, die Abschnitte im Lebenslauf auszudehnen, die besonders auf Anforderungsprofil passen.
Für die anderen beiden Fragekomplexe ist es wichtig, individuelle Antworten vorzubereiten. Außerdem sollten Bewerber sich immer wieder klar machen, dass auch fachliches Wissen abgefragt werden könnte.
Außerdem gilt: „Nicht jede Antwort muss aus der Pistole geschossen kommen“, gibt Beraterin Sabine Neumaier zu bedenken. Stattdessen kann es sympathisch wirken, zu sagen: „Mit der Frage habe ich überhaupt nicht gerechnet, da muss ich erst einmal kurz drüber nachdenken.“ tmn/pilz
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