Welche Rolle Eltern im Bewerbungsprozess spielen
Wie Mama und Papa ihr Kind bei der Ausbildungssuche sowie beim Schreiben der Bewerbung unterstützen können und was Eltern besser sein lassen sollten...
Jedes Jahr aufs Neue stehen Jugendliche vor einem Meilenstein: dem Übergang von der Schule ins Berufsleben. Für einen Großteil ist bei diesem Schritt der Rat der Eltern von großer Bedeutung. Noch vor Freunden, Lehrern und Berufsberatern sind sie der erste Ansprechpartner, wenn es darum geht, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden.
Eltern möchten natürlich nur das Beste. Seit ihrer eigenen Ausbildung hat sich allerdings einiges verändert – vom Ausbildungsangebot über die Bewerbungsformen bis hin zum Ablauf eines Vorstellungsgesprächs. Außerdem möchten die Kinderzwar ihre Meinung hören, teilen diese aber nicht unbedingt. Sätze wie „Bewirb dich langsam mal“ führen dazu, dass es extra lange hinausgezögert wird. Umso wichtiger ist der richtige Umgang mit der Thematik.
Gemeinsam eine Ausbildungsmesse besuchen
Oft können sich Jugendliche nicht selbst aufraffen. Sie brauchen einen Ansporn und Eltern, die sie motivieren – sei es, Stellenanzeigen durchzugehen oder eine Ausbildungsmesse zu besuchen. Statt den Kindern Vorwürfe zu machen, sollten Eltern ihnen lieber anderweitig helfen. Sie können ihr Kind zum Beispiel auf Veranstaltungen zur Berufsorientierung aufmerksam machen und dorthin begleiten. In persönlichen Gesprächen beantworten Azubis und Personaler vor Ort ausführlich Fragen rund um das Unternehmen, Jobs und den Bewerbungsprozess. Wichtig ist beim Messebesuch, dass Eltern ihre Kinder nicht zwingen, Fragen zu stellen, oder sich in den Vordergrund drängen. Sie sind schließlich „nur“ die Begleitung.
Ebenso ist es bei der Suche nach einer bestimmten Berufsrichtung. Eltern können zwar beratend zur Seite stehen, sollten den Vorlieben ihres Nachwuches aber freien Lauf lassen. Es ist wichtig, dass sie nicht nach ihren eigenen Ansichten und Wünschen gehen, sondern sich mit ihrem Kind austauschen. Nur so kann eine Ausbildung gefunden werden, die zu den Interessen und Fähigkeiten passt.
Ausbildungssuche klassisch oder digital?
Jugendliche konsumieren Medien – auch für die Ausbildungssuche – vor allem digital. Sie sehen sich Erfahrungsvideos auf Youtube an und suchen auf Instagram nach Hashtags. Eltern hingegen bevorzugen Stellenanzeigen in der Zeitung oder in Broschüren. Und das ist so auch in Ordnung, die Recherche profitiert sogar von den verschiedenen Formen!
Ist eine berufliche Richtung gefunden, geht es ans Bewerben. Auch hier gilt: Unterstützung ist hilfreich, aber nicht aufdrängen. Anschreiben und Lebenslauf müssen Kinder selbst verfassen. Eltern können Korrekturlesen oder an Termine und Fristen erinnern. Sie können auch bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche unterstützen, indem sie die Situation zu Hause durchspielen. Dabei gilt es, möglichst viele Fragen zu stellen und gemeinsam passende Antworten zu formulieren. Wichtig ist, dass sich Eltern Zeit nehmen und vor allem zuhören.
Motivieren statt kritisieren
Ständige Kritik und Nörgelei nehmen Jugendlichen den Mut und die Lust. Bestätigung und Lob dagegen schenken ihnen Sicherheit – und die brauchen sie, um optimistisch in die berufliche Zukunft zu blicken.
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