Es lässt sich gut leben in Bayerisch-Schwaben: idyllische Flusstäler und Seen, herrliche Naturlandschaften und die Allgäuer Bergwelt. Dazu eine starke Wirtschaft, die für Arbeitsplätze und Wohlstand sorgt.
1,9 Millionen Menschen leben zwischen Donau und Alpen – Tendenz steigend. Bayerisch-Schwaben ist nicht nur der zweitgrößte Regierungsbezirk in Bayern, die Bevölkerungszahl wächst hier überproportional stark. „Dass immer mehr Menschen hier leben wollen, liegt auch an der stabilen Wirtschaft in unserer Region“, sagt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben.
Bayerisch-Schwaben, seit jeher traditionsreicher Produktionsstandort, gehört zu den innovationsstärksten Räumen Europas. Dank eines soliden wirtschaftlichen Fundaments, das auf mittelständischen Strukturen und erfolgreichen Familienunternehmen fußt. Dank dem Mut und der Offenheit der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen, die im Schulterschluss mit Wissenschaft und Forschung Zukunftsthemen anpacken – und dank Menschen, die den Fortschritt aktiv mitgestalten.
Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben ist geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Viele von ihnen sind seit Jahrzehnten, manche gar seit Jahrhunderten in Familienhand. „Die tiefe Verwurzelung der Unternehmerschaft in unserer Region und deren hohes Verantwortungsbewusstsein sind eine Besonderheit unseres Standorts“, sagt Lucassen. „Sie sind gerade in unsicheren Zeiten Garant für wirtschaftliche Stabilität.“ Und sie sind Job-Motor.
Mehr als 778.000 Menschen in Bayerisch-Schwaben sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Arbeitslosenquote gehört zu den niedrigsten in ganz Deutschland. Etwa 36 Prozent der Beschäftigten sind im produzierenden Gewerbe tätig, 23 Prozent im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie 40 Prozent in der Dienstleistungsbranche.
Der Einzelhandel ist eine der größten Branchen in der Region: Mehr als 58.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten in knapp 25.000 Einzelhandelsgeschäften. Auch die Industrie prägt die Wirtschaftsstruktur. Mit rund 14.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt die bayerisch-schwäbische Luft- und Raumfahrtindustrie eine weltweit anerkannte Spitzenposition ein. Hier arbeiten in Bayerisch-Schwaben fast vier Mal so viele Menschen wie im Bundesdurchschnitt.
Die Unternehmen zwischen Allgäu und dem Donau-Ries erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 80 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hat das produzierende Gewerbe. Zu den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen gehören der Maschinenbau und die Autozulieferindustrie.
Auch junge Unternehmen setzen zunehmend Impulse. „In Bayerisch-Schwaben ist in den vergangenen Jahren ein gut funktionierendes Ökosystem für Gründer und ein engmaschiges Netzwerk unterschiedlicher Akteure entstanden“, berichtet Lucassen. Allein im vergangenen Jahr gab es trotz eines schwierigen Umfelds fast 14.000 Neugründungen, die vielversprechende Geschäftsideen und zum Teil spektakuläre Produktinnovationen umsetzten. „Innovativ sind nicht nur die Start-ups. Gerade die etablierten Unternehmen in Bayerisch-Schwaben sind zu Treibern der Transformation geworden“, sagt Lucassen.
Egal, ob es um das Thema Wasserstoff, neue Mobilität oder um Künstliche Intelligenz (KI) geht: In Bayerisch-Schwaben entstehen derzeit überall Initiativen, um die praxisbezogene Anwendung neuer Technologien voranzutreiben. Impulse kommen aus der Wirtschaft, aus der Wissenschaft, aus grenzüberschreitenden Projekten oder durch die Innovationskraft der Technologieachse Süd, zu der unsere Region gehört. Entlang dieser Achse, zwischen der Metropolregion Rhein-Neckar im Westen bis nach Passau im Osten, lässt sich eine überdurchschnittliche wirtschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit messen.
Vor allem KI haben die Unternehmen als wichtiges Zukunftsthema identifiziert. Auf Initiative der Stadt Augsburg, Composites United, der IHK Schwaben sowie weiterer Institutionen wie Fraunhofer und DLR arbeiten die Firmen im Schulterschluss mit der Hochschule und der Universität in Augsburg bereits an konkreten KI-Projekten und haben sich zum KI-Produktionsnetzwerk zusammengetan.
„Nachdem zunächst einige große Player und Vorreiter das Thema für sich genutzt haben, spüren wir derzeit eine enorme Nachfrage quer durch alle Branchen“, sagt Lucassen. Die IHK Schwaben versteht sich dabei als Türöffner, Netzwerkpartner und Plattform. „Nur durch den engen Austausch verschiedener Akteure können wir die Potenziale dieser Technologie ausschöpfen und unseren Standort langfristig zukunftsfähig machen.“
Denn Bayerisch-Schwaben steht seit jeher im internationalen Wettbewerb. Jeder zweite Euro der hiesigen Industrie wird im Außenhandel verdient. Umso schwerwiegender sind die Folgen der vielfältigen Krisen, mit denen die Unternehmen aktuell zu kämpfen haben: vom Krieg in der Ukraine über die hohen Energiekosten bis hin zu instabilen Lieferketten. Das schlägt sich auch im IHK-Konjunkturindex nieder, der aktuell deutlich gesunken ist.
Der IHK-Hauptgeschäftsführer bleibt dennoch optimistisch: „Die Region hat oft genug bewiesen, dass sie Krise kann. Daher bin ich mir sicher, dass wir auch diese schwierige Phase meistern, sofern die Politik für die notwendigen Rahmenbedingungen beispielsweise bei der Energieversorgung oder beim Bürokratieabbau sorgt.“
Das Fundament des langfristigen wirtschaftlichen Erfolgs ist die herausragende Bildungsarbeit, die hier im Kammerbezirk geleistet wird. Zum 1. Oktober sind fast 8500 junge Menschen neu in eine duale Ausbildung in einem IHK-Mitgliedsunternehmen gestartet.
Insgesamt gibt es hier derzeit rund 21.000 Azubis in IHK-Berufen. Die Zahl der Auszubildenden ist damit erneut deutlich gestiegen. „Die hohe Ausbildungsbereitschaft unserer Unternehmen unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein der Betriebe und deren Entschlossenheit, sich dem Fachkräftemangel aktiv zu stellen“, so Lucassen.
Dabei kommt auch dem Thema KI eine wichtige Rolle zu. So ist Bayerisch-Schwaben eine der ersten Regionen Deutschlands, in denen die Auszubildenden bereits ein KI-Modul durchlaufen können. Möglich macht das eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft, die seit Jahren in Bayerisch-Schwaben gelebt wird. Davon profitieren auch die Beschäftigten, die die regionale Wirtschaft mit kontinuierlichen Weiterbildungsangeboten fit macht für die veränderten Anforderungen im Zuge der Transformationsprozesse.
Laut einer Umfrage der IHK Schwaben unterstützen 80 Prozent der Unternehmen die betrieblichen Weiterbildungen durch die Übernahme von Kosten oder Freistellung der Beschäftigten. Das ist ein Spitzenwert, der deutlich aufzeigt, dass der Wirtschaftsstandort in seine Fachkräfte investiert. Auch damit wird sichergestellt, dass „Made in Bayerisch-Schwaben“ ein Qualitätssiegel bleibt. pm
Dieser Artikel stammt aus einer Sonderbeilage der Augsburger Allgemeinen. Weitere spannende Themen finden Sie in unserem Magazin „Made in Bayerisch-Schwaben“.