Binki hört auf
Walter Binknus übergibt seinen Friseursalon an Mitarbeiterin Olga Gorr
Zum Jahresende legt der Friseurmeister die Schere weg und der Föhn hat erst mal Pause. Zum Abschied wollte er mit seinen Mitarbeiterinnen und Kunden ein Fest feiern – das ist jetzt erst mal verschoben. So wie es die letzten Wochen im „Salon Walter“ läuft, hatte er sich das nicht vorgestellt. Dass Friseur und Kunde eine Maske tragen müssen und dass strenge Hygieneregeln im Salon gelten – ist schon fast „Normalzustand“ geworden. Zwei Wochen Quarantäne haben außerdem zu einem Kundenstau geführt. Jetzt musste Walter Binknus zum Jahresende noch viele Termine abarbeiten, bis er an Silvester den Salon an seine Nachfolgerin Olga Gorr übergeben und sich dem wohlverdienten Ruhestand widmen kann.
Dass der Untermaxfelder Walter Binknus Friseur wurde und nicht Maurer oder Wirt, was er sich als Jugendlicher auch vorstellen hatte können, hat etwas mit seinem Großvater zu tun. Der war ein „approbierter Badermeister“, der seine Patienten neben dem Schneiden der Haare auch noch schröpfen durfte.
Der Enkel machte seine Friseur-Ausbildung in Augsburg, 1972 zog es ihn nach München, 1978 folgten die Meisterprüfung und die Arbeit bei Promifriseur Veckenstett, der auch in den Arkaden des Nobelhotels Bachmeier am Tegernsee angesiedelt war. Dort hat er im Herrensalon vielen der damaligen Stars des FC Bayern wie dem Maier Sepp die Köpfe frisiert. Dauerwelle war damals auch bei Männern angesagt: „Wir haben Lockenwickler gedreht, bis uns die Finger gekracht haben“ erinnert sich Walter Binknus. Am 3. November 1981 revanchierten sich einige der Bayernstars und kamen zur Eröffnung von „Binkis“ Herrensalon in der Franz-Hoffmann-Straße, wo sie Autogramme verteilten.
1982 eröffnete Walter Binknus seinen Salon in der Pferdstraße, ab 1983 auch für Frauen. 30 Jahre später ist der Salon Walter in die Weinstraße umgezogen – die neue Adresse ist Schrannenplatz 153.
Seit 40 Jahren existiert der Friseursalon von Walter Bink-nus, der Figaro mit dem hochgezwirbelten Schnäuzer befindet sich im 53. Berufsjahr. Viele Jahre lang hat er erfolgreich an Friseur-Wettbewerben teilgenommen, 1988 war er oberbayerischer Meister bei den Männerfrisuren. Viele Modetrends hat er kommen und gehen sehen: „Das Hochrasieren wird bald ein Ende haben“, vermutet er, „und die Dauerwelle ist wieder im Kommen, auch bei den Männern.“
35 Jahre war Walter Binknus Vorsitzender des Prüfungsausschusses, „eine schöne Zeit mit vielen Wettbewerben und vielen schönen Erlebnissen“. Die Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft und innerhalb der Innung hat immer gut geklappt, so Binknus, „dafür bin ich sehr dankbar.“
Auch den vielen und langjährigen Kundinnen und Kunden sagt der scheidende Friseurmeister Danke für die jahrelange Treue verbunden mit der Hoffnung, dass sie seiner Nachfolgerin ihr Vertrauen schenken.
Um die 20 Lehrlinge hat Walter Binknus in seinem Salon ausgebildet. Eine davon war Olga Gorr. 18 Jahre arbeitet sie schon im Salon, hat die Meisterprüfung gemacht und ist ab 2022 die Nachfolgerin im Salon Walter. Neben den üblichen Angeboten ist Olga Gorr Spezialistin in den Bereichen Haarwuchs, Haarverlängerung und -verdichtung.
Seit zwei Jahren wird sie dabei unterstützt von Alina Pohl, die ebenfalls den Meisterinnentitel trägt. Zwei Meisterinnen werden also künftig für ein perfektes Styling sorgen. Walter Binknus wird noch ein bisschen mitarbeiten im Salon, dort ist nicht nur seine Erfahrung gefragt. „Mit ihm kann man so gut über Fußball reden“ sagt ein langjähriger Kunde. Außerdem ist der Friseur, den alle „Binki“ nennen, auch als Psychologe und Seelentröster gefragt. „Wenns einem schlecht geht, geht man zum Friseur“ sagt Walter Binknus, deswegen hast du als Friseur „jeden Tag ein Highlight, wenn du wieder jemandem die Stimmung aufgehellt hast.“
Text: amei
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