Wandern im Urdonautal und Frankenjura: Bei Fuchs und Hase
Die Wege auf der Wanderung durch Urdonautal und Frankenjura führen durch eine stille Landschaft mit spektakulärer Geschichte. Beim Wandern gibt es viel zu erfahren.
Hier kommt offenbar kaum ein Mensch vorbei. Matt schimmernd liegt die Blindschleiche mitten auf dem Weg und wärmt sich in der Vormittagssonne eines herrlichen Wandertags. Der Südrand des Frankenjuras, der an der Donau nach Oberbayern hineinragt, ist eine stille Gegend. Die Landschaft mag optisch weniger spektakulär sein als am anderen, alpinen Ende des Landes. Doch wer mit offenen Augen unterwegs ist, entdeckt landschaftliche Kleinodien, die die bewegte Erdgeschichte hier hinterlassen hat.
Wanderung durch Urdonautal und Frankenjura: sanfte Täler und Hügel
Das Urdonautal beim Dorf Mauern, in der Urzeit durch gewaltige Flüsse geprägt, ist heute ein Trockental. Die daran angepasste Vegetation verleiht dem Tal im Sommer einen fast mediterranen Charakter. Die Landschaft ist ein Mosaik aus sanften Talflanken und Hügeln, aus dem Wald spitzelnden Felsformationen und Wacholderheiden mit artenreichen Trockenrasen. Ihr Gepräge erhalten hat die kleinräumige Jura-Landschaft durch die uralte Wanderschäferei, durch die die Flächen offen blieben. Heute werden die Magerrasen durch ein naturschutzfachliches Beweidungsmanagement vor der Verbuschung geschützt und so die Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten.
Bis zum Meteoriteneinschlag im Nördlinger Ries vor 15 Millionen Jahren nahm die Urdonau über Rennertshofen den Umweg nach Norden, wo die Mündung der Uraltmühl lag, und strömte von dort weiter nach Osten. Durch die kosmische Katastrophe entstand der sogenannte Altmühl-Rezat-See. Während der Eiszeiten im Quartär kam es zu einem wiederholten Eintiefen und Aufschottern der Urdonau. Dadurch schnürte sich der Strom vor 125000 Jahren den weiteren Weg nach Norden ab. Im Schuttertal, einem rechtren Seitental, fand das Wasser einen neuen Weg und wurde so zur Urschutterdonau. Der ehemalige Flusslauf fiel dafür trocken. Vor 70000 Jahren verlegte die Urdonau dann nochmals ihren Lauf weiter nach Süden. Die Genese des Trockentals in seinem heutigen Verlauf war abgeschlossen.
Tierische Begleitung auf der Wandertour
Die tierische Begegnung nach kaum fünf Minuten mit der kleinen Echse – Blindschleichen sind eigentlich Eidechsen ohne Beine – setzt sich bald fort. Wir folgen zunächst dem ausgeschilderten Urdonautalsteig, auf dem man in mehreren Etappen bis ins Altmühltal wandern kann, bis wir in der Hasenau ins Lange Tal abbiegen. Der Name des Einödhofes ist Programm, denn im stillen Seitental ohne öffentliche Straße lassen sich später tatsächlich noch Fuchs und Hase blicken. Auch in dem Seitental erzählen Landmarken dem Wanderer von den modellierenden Kräften des Wassers. An der engsten Stelle, wo der Feldweg in einen asphaltierten Wirtschaftsweg mündet und linker Hand am Trockenhang ein Jägeransitz steht, lohnt es sich, kurz innezuhalten.
Beim Wandern auf den Spuren der Menschheit
Wenn es ganz still ist, was hier die Regel und nicht die Ausnahme ist, lässt sich ein Echo erzeugen. Nur die richtige Stelle muss man finden – am besten einfach mal ausprobieren. Unser Weg führt uns weiter nach rechts bis in den Talschluss, dort kurz durch den Wald und dann am Rückhaltebecken vorbei steil hinauf zur Hochfläche. Der Lohn des Schlussanstiegs, ein Bankerl im lichten Waldhain auf dem Hölzlstein, lässt sich am angenehmsten über eine Terrasse erreichen. Auf der Hügelkuppe mit weitem Blick ins verträumte, stille Rund lässt sich’s gut rasten. Nach der verdienten Jause geht’s zunächst auf dem Anstiegsweg zurück, später am Jagdhaus im Langen Tal nochmals auf die Hochfläche Richtung Rohrbach und dort oben am Waldrand entlang und wieder hinunter zur Wacholderheide im Urdonautal. Dort treffen wir auch wieder auf den beschilderten Steig. Leicht abfallend führt der Weg durchs Naturschutzgebiet zurück zum Parkplatz, wo nochmals ein echter Höhepunkt wartet. In den Weinberghöhlen oberhalb von Mauern haben Menschen seit der Altsteinzeit ihre Spuren hinterlassen. Die natürlichen Höhlen waren ihr Unterschlupf. Aber nicht der Aussicht wegen, Jäger und Sammler zogen bereits vor 27000 Jahren an der Urdonau entlang. In vier Ausgrabungsepochen wurden seit dem 19. Jahrhundert in den Kavernen bedeutende Funde gemacht. Neben tierischen Überresten fand man menschliche Relikte wie Werkzeuge und eine Kalksteinfigur, die eine sitzende Frau darstellt – die „Rote von Mauern“. Von dieser Aussichtsloge bietet sich nochmals ein prächtiger Blick auf die südlich anmutende Landschaft.
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