
Wandern zwischen Dießen und Utting: Den „Bauernsee“ im Blick

Landwirte, Fischer und Künstler prägten und prägen das Bild des Ammersees, das beim Wandern erkundet werden kann. Eine Spurensuche zwischen Dießen und Utting erleben Sie auf der Wanderung.
Wer Ammersee hört, denkt vermutlich an malerische Fischerboote, schnittige Jachten und schöne Strandbäder. Einst galt dieses drittgrößte bayerische Gewässer im Gegensatz zum Starnberger See mit seinen kurfürstlichen Prunkschiffen jedoch als „Bauernsee“. Das Attribut „Künstlersee“ kam später hinzu. Während Kunsthandwerk und Kunst noch immer präsent sind, werden die Landwirte wie andernorts weniger. Wir haben uns bei einem Spaziergang, der einen Blick auf den See, aber auch auf Wiesen und Wälder erlaubt, auf Spurensuche begeben.
Eine Wanderung zwischen Dießen und Utting zeigt klösterliche Landwirtschaft
In Lachen, am Nordrand von Dießen, stößt der Wanderer in der Birkenallee auf die letzte klösterliche Landwirtschaft im Ort: die der Benediktinerinnen von St. Alban. Einst hatten auch die anderen Klöster ihre eigene Ökonomie, die Kühe der Vinzentinerinnen grasten beispielsweise im Schacky-Park. Die Nussbaumallee zum Gut Romenthal lässt erahnen, dass dieser Schotterweg schon seit Langem als Anfahrt zur einstigen Klosterschwaige der Augustiner Chorherren fungiert, auch wenn das benachbarte Gewerbegebiet mit dem nostalgischen Charme der Allee kontrastiert – ein sichtbares Beispiel dafür, dass sich heute die Mehrzahl der Arbeitsplätze nicht mehr auf Äckern und Wiesen befindet. Romenthal ist heute Privatbesitz, eine Herde Charolais-Rinder grast auf den Weiden.
Wandern mit Blick auf den See
Am Rand von Lachen lädt eine Bank zum Verweilen ein und erlaubt den Blick auf den See und nach Andechs hinüber. Der Spaziergänger wandelt hier auf historischen Pfaden, denn einst verband der Kirchenweg das Dießener Stift über Romenthal und Bierdorf mit der Schwaige Achselschwang.
Auch in Bierdorf wartet eine Bank auf den Wanderer, sie schmiegt sich an die Wand der über 400 Jahre alten Kapelle Mariä Heimsuchung, die den Bierdorfer Bauern gehört. Es sind noch fünf an der Zahl, und ihre Milchkühe stehen auf der Weide, ein sonst im Flachland eher ungewohnter Anblick.
Die Wandertour führt durch Seeholz und den Eichenwald
Durch bürgerliche Wohnviertel geht es in Riederau, bevor der Wanderer in das Naturschutzgebiet Seeholz eintaucht, einen Forst, der seine Existenz auch der Landwirtschaft verdankt. Denn der Eichenwald ist menschengemacht und diente über Jahrhunderte als Hutungs-, das heißt Weidefläche: Vor allem Schweine wurden hier mit Eicheln gemästet.
In Holzhausen gibt es noch Bauernhöfe, doch der Ort steht mehr für eine andere Berufssparte: Viele Maler der Künstlergemeinschaft „Die Scholle“ hatten sich um 1900 hier angesiedelt und malten in ihren Sommerateliers. In Holzhausen findet sich auf dem idyllischen Friedhof von St. Ulrich so manches Künstlergrab. Und zeitgenössische Kunstschaffende und Schauspieler trifft der Wanderer vielleicht in einer der zahlreichen Lokalitäten oder Strandbäder am See.

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