Acht Liter Schweineblut und weiße Kühe
Die Jahresausstellung „Wege gehen“ provoziert und regt zum Nachdenken an
Es sind mehr geworden als ursprünglich geplant war: Statt 30 gibt die Stadt nun 44 Künstlern - 29 Frauen und 15 Männer – die Gelegenheit, ihre Werke am 9. Oktober im Schloss und in der Galerie zu präsentieren. Zum Beispiel Ruth Bergmann aus Höchstadt: Mit acht Litern Schweineblut hat sie meterlange Papierbahnen getränkt. So viel wie ein Tier in sich trägt. Sie legt damit den Finger in die Wunde, um auf Massentierhaltung und grausame Tierschlachtung aufmerksam zu machen. Mit Blut provoziert auch die Keramikkünstlerin Bettina Graber-Rechziegel aus Vorra. Aus ihren Vögeln an der Wand tropft rotes Blut – „Gefangene Träume“. Weiße Kühe, teilweise mit Blattgold versehen, präsentiert der Koreaner Oh-Seok Kwon und schreibt darunter: „Als die Sonne durch die Wolken brach“. Zum Thema „Wege gehen“ wurden im Vorfeld Hunderte von künstlerischen Arbeiten, abgebildet auf Fotos, bei der Stadt eingereicht. Und nicht wenige setzten sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation auseinander: „Abschüssig“, „abwegig“, „wartend“, „halbherzig“. Zwei Tage lang hatte der Wertinger Kunstkreis (Oskar Dietrich, Burga Endhardt, Ursula Geggerle-Lingg, Herbert Dlouhy) zusammen mit Kunstkennern aus Augsburg, Diedorf und Nördlingen (Wolfgang Reichert, Norbert Kienig, Dr. Thomas Elsen, Dr. Sabine Heilig) die Werke begutachtet und juriert. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Qualität und Aussagekraft wurde am Ende die Zahl der Aussteller aufgestockt.
Martha Binswanger, die für die Organisation der aktuellen Ausstellung verantwortlich zeichnet, kann sich noch an Zeiten erinnern, als Originale die Büros füllten. „Ein riesiger Aufwand.“ Man denke nur an lebensgroße Skulpturen und empfindliche filigrane Werke.
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