In allen Ferien einmal zur Ottilienkapelle
Das kleine Kirchlein bei Asbach ist für Familie Keis immer wieder einen Ausflug wert. Und das nicht nur zum Ottilienfest, das am morgigen Sonntag gefeiert wird. Wie sich die älteste Wallfahrt der Gegend entwickelt hat.
Die Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die Bäume. So richtig idyllisch liegt die kleine Ottilienkapelle auf dem Berg. Vor ihr steht ein Weihwasserkessel, zwei Steinbänke laden zum Ausruhen und Innehalten ein. Unbeeindruckt davon springen Moritz, Oskar, Beatrix, Gustav und Lorenz an diesem herrlichen Sommertag zwischen den Bäumen umher. Sie spielen Fangen und freuen sich über den Ausflug, den sie mit ihren Großeltern Anni und Georg Keis machen. Auf dem Holztisch stehen schon ihre Trinkbecher, auch Kekse liegen bereit. Anni Keis erzählt: „In den Ferien gehört für mich und meine Enkel die Wanderung zur Ottilienkapelle immer dazu.“ Und, wie Beatrix verrät: „Dann singen wir ‚Gottes Liebe ist so wunderbar’ miteinander.“
Drei Wege führen von Asbach aus auf die kleine Lichtung auf dem Ottilienberg. Der kürzeste, ein schmaler Fußweg, ist allerdings ganz schön steil. Zu schwer für Leute, die nicht so gut zu Fuß sind. Die zwei anderen Wege sind weiter, einer kommt von Rieblingen her, die finden Spaziergänger nicht ganz so beschwerlich vor, meint Anni Keis. Die Ottilienkapelle steht hier allerdings nicht nur, weil die Aussicht auf das Laugnatal so schön ist, jedenfalls soweit man sie durch die Bäume sehen kann. Hier ist ein Wallfahrtsort, der als der älteste und einzige in der Nähe von Wertingen angesehen wird und 1355 erstmals urkundlich genannt wurde. Entstanden sein dürfte die Wallfahrt aber schon um 1300. Der Höhepunkt war um das Jahr 1750, aufgrund des schlechten Zustands der Ottilienkapelle auf dem Berg kam sie jedoch bald zum Erliegen. Bald war aber eine Lösung gefunden, der Versuch des damaligen Pfarrers Benedikt Treffler, die Wallfahrt nach Modelshausen und später Wengen zu verlegen, blieb erfolglos. Weil auch das Magnuskirchlein im Dorf einsturzgefährdet war, wurde das Material beider Kapellen 1785 zum Neubau der Ottilienkirche innerhalb Asbachs verwendet. So verlagerte sich auch die Wallfahrt ins Dorf. Nur ein Weihwasserkessel befand sich noch auf dem Berg. Christine Reitenberger, die den Weg diesmal mit dem Fahrrad bewältigt hat, sagt: „Mein Mann erzählt, dass sie den Weihwasserkessel früher als Buben immer gesucht haben. Der war umgekippt und eingewachsen.“
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