David Bauer – ein Vorkämpfer für die Gleichberechtigung
Eine (fast) vergessene jüdische Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts wurde in Buttenwiesen vorgestellt
Buttenwiesen Vor 170 Jahren war David Bauer (1806-1876) eine bekannte Persönlichkeit, nicht nur in seiner Heimatgemeinde Buttenwiesen, sondern in ganz Schwaben. Denn er gehörte Mitte der 1840er-Jahre zu den wichtigsten Vorkämpfern für die Gleichberechtigung der Juden im Königreich Bayern. Im Rahmen des „Europäischen Tags der jüdischen Kultur“ referierte die Augsburger Historikerin Claudia Ried über diesen bedeutenden, aber doch nahezu in Vergessenheit geratenen Sohn der Gemeinde Buttenwiesen.
Anfang des 19. Jahrhunderts zählte die jüdische Kultusgemeinde Buttenwiesen zu den größten in ganz Schwaben. Mit dem Übergang an das Königreich Bayern und dem Erlass des bayerischen Judenedikts am 10. Juni 1813 wurden die Rahmenbedingungen jüdischen Lebens in Bayern bis zum Jahr 1869 neu festgelegt. Wie Ried, die sich mit dem Thema ausführlich in ihrer Doktorarbeit beschäftigt hatte, aufzeigen konnte, bemühten sich die schwäbischen Juden bereits wenige Jahre nach dem Inkrafttreten des Judenedikts um eine Revision des Gesetzes. In erster Linie forderten sie eine rechtliche Gleichstellung mit den christlichen Untertanen des Königreichs, denn der sogenannte Matrikelparagraph verwehrte der jüdischen Bevölkerung fast fünf Jahrzehnte lang die freie und ungehinderte Niederlassung in Bayern. Mit den Matrikelstellen sollte die Zahl der in den einzelnen Orten ansässigen Juden beschränkt werden. Mithilfe mehrerer Denkschriften und Petitionen an den König sowie den bayerischen Landtag versuchten verschiedene jüdische Kultusgemeinden aus Schwaben daraufhin vergeblich, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und eine Abänderung des Gesetzes zu erreichen.
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