
Wie Schulbusfahrer Stress vermeiden können

Bei der Dillinger Polizei bekamen Sie Tipps im Umgang mit ihren Fahrgästen und deren Eltern.
Die Schule hat begonnen, und schon begegnen die Schulbusfahrer im Landkreis erneut Situationen, mit denen sie oft Schwierigkeiten haben. Dabei sollen sie auch noch voll konzentriert auf die Sicherheit ihrer Fahrgäste achten.
Im Bus herumfliegende Gegenstände, Streitigkeiten, verbal und handgreiflich um die Sitzordnung, massive Elternbeschimpfungen, Turnen während der Fahrt an den Haltestangen und und und: Beispiele, die von insgesamt 24 Schulbusfahrerinnen und Schulbusfahrern bei den beiden Seminaren der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule“ am Samstag in den Räumen der Polizei Dillingen als Stressfaktoren angeführt wurden. Wie gegen diese Stressfaktoren am besten vorzugehen ist, erläuterte den Kursteilnehmern Roland Rauchbach, Fachreferent in Sachen Konfliktmanagement und Schülertransport. Dabei zeigte er auf, wie die angesprochenen Konflikte in und um den Bus verstanden, vermieden und bewältigt werden können. Hierbei verwies er besonders auf einen freundlichen Umgangston der Busfahrer gegenüber den Kindern und sie dabei als gleichwertige Partner zu behandeln. Darüber hinaus empfahl er bei „steigendem Blutdruck“ des Buslenkers, erst einmal tief Luft zu holen und ruhig, besonnen und humorvoll zu reagieren. Und wenn die Tumulte im Bus einfach zu groß würden, bestehe immer noch die Möglichkeit, einfach anzuhalten und dann erst weiterzufahren, wenn wieder Ruhe eingekehrt sei. Dem Unmut der Eltern über mögliche Verspätungen wegen dieser Tumulte sollten die Fahrer mit ihrer besonderen Pflicht zur Verantwortung, die Mitfahrer gesund zu befördern, mit der nötigen Übersicht und einem kühlen Kopf entgegnen.
Wolfgang Prestele, Geschäftsführer und Sprecher der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ unter dem Dach der Bayerischen Landesverkehrswacht bedeutete gegenüber den Kursteilnehmern, dass es natürlich keine Patentlösungen für alles gebe, Er empfahl, sich immer im Rahmen des Gesetzes zu bewegen und sich nicht angreifbar zu machen. „Denn wenn es darauf ankommt, sich gegen anwaltschaftliche Angriffe von Eltern oder Schulen zu behaupten, sind sie dann meist alleine.“
Daher sei es für die Busfahrerinnen und Busfahrer auch sehr wichtig, die Netzwerke vor Ort zu nutzen, empfahl Hubert Schröder aus dem Staatsministerium des Innern, Sachgebiet Straßen- und Verkehrsrecht sowie Verkehrserziehung. „Sie alle machen einen tollen Job“, sagte Schröder und lobte die Fahrer in Bayern, dass sich trotz all der angegebenen Stressfaktoren durch die Mitfahrer seit dem Jahr 2015 bis heute sich kein Todesfall im Schulbusverkehr ereignet habe. Die Teilnehmer dankten Harald Hämmerlein, Beauftragter für Verkehrs- und Schulweg-Sicherheit bei der Polizeiinspektion Dillingen, für die Initiative, die Kurse zu veranstalten, und zeigten sich dabei rundum zufrieden.
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