Schnaps in Laugna gebrannt: Laugnawasser ist eine hochprozentige Sache

VonHertha Stauch

Eine Bank und eine Gemeinde haben ein besonderes Abkommen geschlossen

Was die Laugnaer anpacken, das hat Hand und Fuß. Blitzsauber haben sie ihr Dorf hergerichtet vom Dachboden bis zum Keller. Und dort glänzt es besonders. Im Untergeschoss des neu gebauten Bürgerhauses gibt es eine Rarität, die weit und breit Ihresgleichen sucht. Trotz derzeit landesweit niedriger Zinsen, sorgt die „VR Bank Handels- und Gewerbebank“ hier für hochprozentige Rendite. Im Verein mit der Gemeinde wird im Bürgerhauskeller Schnaps gebrannt – pardon, „Branntwein hergestellt“ – wie es die Banker vornehm ausdrücken.

Die Brennerei, die vormals im Rathaus untergebracht war, ist jetzt Glanzstück im Bürgerhaus. Alois Dippel wähnt sich glücklich in seinem neuen Reich. Als Mann für alle Fälle sorgt er dafür, dass das Obst, das die Bürger von Laugna anliefern, zum „Laugnawasser“ wird. Doch Achtung – „Wasser“ ist eine schmeichelnde Bezeichnung für das, was aus der Brennanlage herauskommt. Mit 40 Prozent Alkoholgehalt kann das Zwetschgenwasser aufwarten, 45 Prozent hat der Obstbrand aus Äpfeln und Birnen noch „im Blut“. Was für Alois Dippel aber wirklich zählt, ist die Qualität des Wässerchens: „Ich achte schon bei der Obstanlieferung darauf“. Über einen großen Trichter am Kellereingang werden die heimischen, ungespritzten Früchte in einen Bottich befördert. Dort sortiert sie Alois Dippel nochmals aus und wäscht sie: „Ich nehme nur gute, reife Ware“, hat er ein Auge darauf, „das ist wichtig für den Zuckergehalt“.

Wertingen Laugna