Im Rausch der Gerüche
Gewürze schicken unsere Nasen auf Reisen, erinnern uns an ferne Länder, verleihen unserem Essen Würze. Doch sie können noch viel mehr für Körper und Geist bewirken
Eine herb-süßliche Melange schwebt in der Luft, strömt aus den Säcken, Kisten und Eimern, die sich beinahe bis an die Decke stapeln. Estragon und Bohnenkraut, Zimt und Oregano, Lavendel und Zwiebelgrieß und noch etwa 100 verschiedene Gewürze mehr lagern in dem ehemaligen Lauinger Kinosaal. Heute wird dort, wo die Menschen schon Mitte der 20er Jahre auf die Leinwand blickten, die Nase auf eine Duftreise geschickt, auf eine Reise zu Lieblichem und Saurem, zu Bitterem und Scharfem.
Inmitten des Raumes, in dem etwa 15 Tonnen an Gewürzen gelagert werden, steht Alexander Lodner. Er öffnet einen Sack mit ovalen, schwarzen Tonkabohnen und ein intensiver Geruch, der an Mandeln und Espresso erinnert, strömt hervor. „Die Tonkabohne ist extrem intensiv. Ein richtiger Geschmacksrausch“, sagt der Gewürzexperte, Koch und Hotelier, der damit gerne Crème Brûlée oder Eis kreiert. Ebenso wie die Vanille soll das Böhnchen ein wenig aphrodisierend wirken. Lodner glaubt, dass Gewürze tatsächlich solch eine Wirkung haben können. Er hat sogar eine eigene aphrodisierende Gewürzmischung zusammengestellt. Sellerie, Galgant, Hibiskus, Zwiebel, Piment, Kardamom – der im Übrigen auch bei schwachem Kreislauf hilfreich ist –, Zimt, Rote Beete, Vanille und Cayennepfeffer befinden sich in dem Gläschen, das der Liebe ein kleines bisschen auf die Sprünge helfen soll. Nicht nur diese, sondern auch viele weitere Gewürze wirken sich auf unseren Körper aus. Das in der Chili enthaltene Capsaicin versetzt den Körper schlagartig in Wallung, wirkt belebend und fördert die Fettverbrennung. Zimt regt den Stoffwechsel an, Mönchspfeffer und Lavendel hingegen wirken eher beruhigend und Kümmel hilft bei der Aufspaltung von Fett. „Ein Schweinebraten wird nicht ohne Grund mit Kümmel zubereitet“, sagt Lodner. Auch Kurkuma, das oft auch in den Spätzleteig gemischt wird, kann weit mehr als nur eine satte gelbe Farbe erzeugen. Das enthaltene Curcumin kann im Körper freie Radikale neutralisieren und entzündungshemmend wirken. Einer aktuellen Studie zufolge soll Kurkuma sogar gegen Alzheimer wirksam sein. „Mit Kurkuma kann die Eigenabwehr des Körpers gestärkt werden“, sagt auch Lodner. „Wichtig dabei ist, dass es in Verbindung mit Öl verwendet wird.“
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