Minze im Haar und Schlamm am Fuß
Ferien Freiwillige und „Daheimgebliebene“ für Aktion im Wittislinger Moor gefragt
Wittislingen Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz bieten allen Daheimgebliebenen Naturbegeisterten Aktionstage im Wittislinger Ried an. An vier Samstagen von August bis Oktober können sich Interessierte an der Pflege der Moorwiesen beteiligen. In früheren Zeiten wurden diese nassen Wiesen einmal im Spätsommer/Herbst gemäht und das Mähgut als Einstreu genutzt. Für die moderne Landwirtschaft sind die Flächen mittlerweile wertlos: Der Einsatz von schweren Maschinen ist auf den nassen Böden nicht möglich und Streu für die Ställe ist aufgrund der Intensiv-Viehhaltung auf Spaltenböden nicht mehr erwünscht. „Ohne regelmäßige Pflege verbuschen die nassen Wiesen im Moor sehr schnell und viele wiesenbrütende Vögel und seltene Orchideen würden ihren Lebensraum verlieren“, erklärt der Naturschützer Harald Böck, der die Pflegeeinsätze seit über 25 Jahren koordiniert.
Intensiv genutztes Grünland, das drei- oder viermal mit dem Kreiselmäher gemäht und ebenso oft gedüngt wird, ist oft sehr artenarm. Ganz anders die nassen Wiesen im Moor. Die Naturschutzflächen bleiben ungedüngt, werden sehr schonend mit Balkenmäher gemäht und weisen deswegen einen enormen Artenreichtum auf. Die Biologin Carolin Stoll ist immer wieder begeistert über die große Anzahl an Laub- und Grasfröschen und über die Vielfalt an Großinsekten im Gebiet. „Gerade für Kinder und Jugendliche ist es oft ein einmaliges Erlebnis, wenn wir mit Minzeduft in der Nase auf dem wackelnden Moorboden mit Keschern und Becherlupen auf Entdeckertour gehen. Es wird einem bewusst, welche Naturschönheiten wir direkt vor der Haustüre haben. Wir möchten allen Naturfreunden die Gelegenheit bieten, das Moor beim handfesten Einsatz mit allen Sinnen zu erleben.“ Das Aufschlauen der Streu erfolgt mit Holzrechen und Heugabeln, das Abfahren mit urigen Oldtimer Traktoren. Mittags gibt es eine kostenlose zünftige Brotzeit. (pm)
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