Neue Ordnung für den alten Laugnaer Friedhof
Was in Laugna vor zwölf Jahren eingeläutet wurde, hat jetzt begonnen. Nicht alle akzeptieren das Versetzen der langjährigen Familiengräber. Doch kann erst damit wieder ein Bestattungsrecht für alle entstehen.
Vor acht Jahren wurde Anna Baindl auf dem alten Laugnaer Friedhof unweit der Kirche beerdigt. Neben ihrem Mann Johann. Im seit über 100 Jahren bestehenden Familiengrab. Schon damals war klar, dass der Friedhof irgendwann umgestaltet, die Gräber gedreht und bis zu zehn Zentimeter verrückt werden würden. Das klang für Schwiegertochter Anita Baindl nachvollziehbar. Als jetzt allerdings die Umbauarbeiten des ersten Friedhofsteils begannen, offenbarte sich ihnen plötzlich eine andere Situation. „Vor vier Wochen haben wir erfahren, dass unsere Grabstätte komplett wegfällt, an ihrer Stelle ein Weg entsteht“, erzählt die 57-jährige Anita Baindl. Ihr Protest stieß auf taube Ohren. Anstatt den Grabstein jetzt an anderer Stelle auf dem Friedhof aufzustellen, holen sie ihn auf den Hof. „Er bleibt für uns Gedenkstein“, sagt Anita Baindl. „Wenn er ohnehin nicht mehr über den Gebeinen unserer Angehörigen steht, können wir ihn genauso gut zuhause aufstellen.“ Für sie bleibt jedoch ein bitterer Beigeschmack: „Das Familiengrab bestand weit über 100 Jahre, wir hätten es natürlich weiter behalten und uns selbst dort einmal begraben lassen.“
Dass Anna Baindl vor acht Jahren überhaupt auf dem alten Friedhof bestattet werden konnte, zählte zu den Ausnahmen. Wie Laugnas Bürgermeister Johann Gebele mitteilt, durften seit zwölf Jahren grundsätzlich nur noch die hinterbliebenen Ehepartner dort begraben werden. Damals nämlich hatte sein Vorgänger die längst notwendige Umgestaltung des Friedhofs in die Wege geleitet. Mit 1,60 auf 1,60 Meter lagen die Grabgrößen klar unter der Norm von zwei auf zwei Metern für ein Familiengrab. „Das führte teilweise zu unwürdigen Bestattungsmethoden“, erklärt Bürgermeister Gebele. Dazu kommen sehr schmale Wege zwischen den einzelnen Gräbern, so dass der Sarg oftmals nur über Holzplanken auf den Nachbargräbern zum Grab getragen werden konnte.
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