Panne überschattet erste muslimische Bestattung
Das Grab auf dem Wertinger Friedhof wurde versehentlich doppelt vergeben. 33-Jähriger wurde drei Tage später umgebettet. Die Trauerfeier selbst setzte ein Zeichen für die Verbindung der Religionen und Nationalitäten.
Edin Atlagic wurde nur 33 Jahre alt. Er starb am 12. April an den Folgen eines Verkehrsunfalls bei Hohenreichen (wir berichteten). Viel zu früh, um sich Gedanken zu machen, wo und wie er einmal beerdigt werden möchte. Die jungen Eheleute hatten sich zwar schon mal über die letzten Dinge unterhalten. Doch eine genaue Planung hatten beide noch nicht vorgenommen. Weil Edin Atlagic Moslem war, entschied sich seine Frau, die evangelisch ist, für eine Beisetzung nach muslimischen Riten. Es sollte eine bewegende Trauerfeier werden, zu der hunderte Menschen kamen, um Abschied zu nehmen. „Es waren Trauergäste vieler Nationalitäten da“, erzählt Jennifer Hassel, die Schwester der Witwe. In der gemeinsamen Trauer seien Grenzen gefallen und das Verständnis gegenüber fremder Kulturen gewachsen.
Doch nur drei Tage nach dem Begräbnis erhielt die junge Witwe einen Anruf vom Ordnungsamt und wurde darüber informiert, dass das Grab schon vergeben gewesen war und der Leichnam deshalb sofort umgebettet werden müsse. „Meine Schwester war irritiert“, erzählt Jennifer Hassel.
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