Theologische Lehre der Kirche nicht befolgt
Altenmünster/Violau (her) - Noch nie in der Geschichte der Pfarreiengemeinschaft Altenmünster/Violau hat ein Pfarrbrief im Oberen Zusamtal so hohe Wellen geschlagen wie der vom 10. Oktober dieses Jahres. Darin hatte der neue Wallfahrtspfarrer Andreas Hirsch Richtlinien zum Thema Organspende veröffentlicht. Er bezog sich dabei auf Ausschnitte vom "The Catholic World Report", vom März 2001. Organspenden, so ist im Pfarrbrief nachzulesen, seien demnach "sittlich unzulässig". Einem Menschen, dem man ein lebensnotwendiges Organ entnehme, bringe man um, was gegen Gottes Gebote und Nächstenliebe verstoße, heißt es unter anderem weiter. Das Bistum Augsburg mit Bischof Dr. Walter Mixa an der Spitze erfuhr aufgrund zahlreicher Proteste aus der Bevölkerung von den publizistischen Vorgängen in der Pfarreiengemeinschaft Altenmünster/Violau und hat seine Konsequenzen gezogen. Wie gestern berichtet, trennte sich das Bistum vom 40-jährigen Seelsorger nach nur sieben Wochen im Amt, weil er Ansichten vertrat, die theologisch nicht haltbar seien.
Der Leiter der bischöflichen Pressestelle in Augsburg, Dr. Christoph Goldt, betonte gestern gegenüber unserer Zeitung, dass die Äußerungen von Pfarrer Hirsch nicht die theologische Lehre der katholischen Kirche sei. Diese habe gegen Organspenden nichts einzuwenden. Trotz des Verhaltens von Andreas Hirsch hätte das Bistum Augsburg von einer Trennung abgesehen, wenn der Geistliche bereit gewesen wäre, den Standpunkt der katholischen Kirche im nächsten Pfarrbrief abzudrucken. Dies jedoch habe Hirsch abgelehnt. "Deshalb", so Pressesprecher Goldt, "konnte nicht anders gehandelt werden." Die Trennung von Pfarrer Hirsch sei freilich auch ein Signal an all die Gläubigen der katholischen Kirche: "Diese müssen sich sicher sein, dass unsere Priester den Standpunkt der katholischen Kirche klar vertreten", so Goldt.
Pfarrer Hirsch, der am vergangenen Samstagabend bei der Vorabendmesse in Violau seinen Rücktritt bekannt gab, teilte gestern unserer Zeitung mit, dass er in einem persönlichen Brief an Bischof Dr. Walter Mixa in der vergangenen Woche seinen Rückzug mitgeteilt habe ( Wortlaut im Infokasten).
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