Sehnsucht nach dem Donauried und Aufbruch in die Ferne
Manfred J. Nittbaurs Bilder erinnern an das, was verloren ging. Sie sind Mahnung und Appell für eine lebenswerte Heimat hierzulande und in anderen Teilen der Erde
Eigentlich sagt der Titel seiner Ausstellung alles: „Drhoim em Zusamtal ond en dr weita Welt“. Das ist Manfred J. Nittbaur – verwurzelt, heimatliebend, vernarrt in den Landstrich, in dem er groß geworden ist. Doch das ist auch Manfred J. Nittbaur: Die Welt entdecken bis zum Forscherdrang, andere Völker kennenlernen, ihre Dörfer, Lebensgewohnheiten und Landschaften erkunden. Und dann die Erlebnisse mit Farbe und Pinsel auf die Leinwand bringen. Er hält fest, was ihn fasziniert – die im Donauried glitzernde Winterlandschaft, den Pfaffenhofener Kirchturm inmitten des Dörfleins umgeben von Wiesen im Sommerlicht.
Er hält aber auch fest, was ihn wütend macht, ihn in jungen Jahren auf die Straße und in die Wirtshäuser zu den Protestierern und Widerständlern trieb: das AKW Gundremmingen, die wilde Müllhalde von Frauenstetten. Und er rückt den Menschen nahe – der Lebensfreude und Frömmigkeit der Gläubigen bei einem Umzug in Bolivien, dem schwäbischen Bauernpaar, das am Rande des Feldes rastet, dem alten Bauern – Nittbaurs Großvater –, der mit der Gabel das Heu wendet. Vieles sind inzwischen Erinnerungen, Dokumente, wie´s mal war, als die Blumen auf den Feuchtwiesen im Ried blühten. Auch Fritz Hillenbrand gehört dazu, der sich vor seinem Abbild aus jungen Jahren kaum wiedererkennt. „Das bin ich,“ sagt der ehemalige Bauhofleiter nachdenklich. Nittbaur hat ihn porträtiert, als sich die Gegner des zweiten AKW, das im Donauried entstehen sollte, bei den Hillenbrands in der Waschküche trafen. Damals wurde an diesem legendären Ort das Atomkreuz entworfen, das heute hinter Pfaffenhofen an den Widerstand erinnert.
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