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  3. Wertingen: Wo bleibt die Schlacht von 1805?

Wertingen
20.08.2015

Wo bleibt die Schlacht von 1805?

Die Wertinger pilgern in die Bayerische Landesausstellung 2015 „Napoleon in Bayern“. Viele bringen bereits historische Vorkenntnissse mit wie zum Beispiel die Wertinger Museumsmitarbeiter. Auf dem Bild von links: Dr. Ernst Aichner (früherer Ingolstädter Museumsleiter, der die Führung übernahm), Franz Käsinger, Wolfram Stadler, Peter Bogner, Alfred Sigg, Cornelius Brandelik und Albertine Stadler. Oben rechts das Plakat der Napoleonausstellung.
Foto: Killensberger

Wertinger besuchen die Landesausstellung „Napoleon und Bayern“, aber das spektakulärste historische Großereignis der Zusamstadt wird dort nicht gewürdigt. Warum die Wertinger Schlacht für Franzosen, aber nicht für Bayern wichtig ist.

Wertingen „Was – Wertingen ist überhaupt kein Thema bei der der Bayerischen Landesausstellung Napoleon und Bayern?“ Der Wertinger Otto Killensberger – er leitet das Radiomeuseum der Zusamstadt und organisierte jüngst eine Besuchsfahrt zur Napoleonausstellung in Ingolstadt – konnte es schier nicht glauben: „In unserer Stadt fand 1805 eine Schlacht statt, die den Namen Wertingens seit damals sogar auf dem Triumphbogen in Paris verewigt!“

Das ist richtig! In und um das Städtchen Wertingen herum fand am 8. Oktober 1805 die „Bataille de Wertingen“ statt, die erste Schlacht im III. Koalitionskrieg, bei der die Generäle Napoleons die Österreichischen Besatzer vernichtend schlugen. Die französische Version von Wikipedia präsentiert im Gegensatz zur deutschen Variante sogar einen eigenen umfangreichen Eintrag zum Thema. „Commandants“ auf napoleonischer Seite waren die Marschälle Joachim Murat und Jean Lannes. Auf österreichischer Seite hatte Franz Xavier Auffenberg die Befehlsgewalt. Die siegreichen Franzosen beklagten 200 Tote und Verwundete, die Österreicher 400 Tote und Verwundete sowie 3000 Gefangene. Auch damals schon wurde mit den Zahlen Politik betrieben. Die Franzosen behaupteten nach der Schlacht, sie hätten zehn Kanonen erbeutet – während die Österreicher angaben, sie hätten lediglich sechs Kanonen bei Wertingen im Einsatz gehabt.

Die Organisatoren der aktuellen Ingolstädter Ausstellung im Armeemuseum verzichteten auf die Darstellung der Schlacht bei Wertingen. In ihrer sehenswerten Schau findet sich der Name der Zusamstadt ohne Bezug auf das Gefecht lediglich als Durchzugsort. Wie auch bei der deutschen Version von Wikipedia besteht bei der deutschen Geschichtsschreibung kein Interesse an diesem lokal bedeutenden Ereignis.

Warum? Der Wertinger Alfred Sigg – er war bis 2015 Museumsreferent der Zusamstadt – pflichtet den Ingolstädter Ausstellungsmachern bei: „Die Schlacht bei Wertingen hatte damals eine moralische und propagandamäßige Bedeutung für die Franzosen. Strategisch und politisch jedoch war sie aus heutiger Sicht kaum von Bedeutung. Es war aber die erste siegreiche Schlacht für die Franzosen im III. Koalititionskrieg und deswegen wird sie auch zusammen mit viel bedeutenderen Schlachten auf dem Triumphbogen aufgeführt. Für eine Gesamtschau „Napoleon und Bayern“, wie sie in Ingolstadt vorgeführt wird, war dieses Gefecht jedoch nicht so wichtig.“

Sigg, der die Napoleonausstellung nach eigenen Angaben bereits zweimal besucht hat, verweist auf das Buch des verstorbenen Wertinger Stadtarchivars und Heimatforschers Jürgen Fiedler, der mehrfach über die Schlacht forschte und publizierte: „Fiedlers „Schlacht von Wertingen 1805“ ist bis heute die beste Arbeit zum Thema und für jeden Interessierten immer noch im Buchhandel erhältlich“, so versichert der frühere Museumsreferent. Sigg selbst ist mit den Details der Schlacht gut vertraut. Seit Jahrzehnten führt er Besuchergruppen durchs Heimatmuseum im Schloss. Zu den Exponaten gehören nicht nur Waffen aus napoleonischen Zeiten, sondern auch zwei Dioramen zur Wertinger Schlacht.

Dieses Gefecht am 8. Oktober 1805 war für den Ablauf der Bayerischen Geschichte unerheblich, doch für die Wertinger vor 210 Jahren umso einschneidender. Die Bürgerschaft hatte nach damaligem Kriegsbrauch Hunderte von Toten und wohl auch die meisten Verwundeten zu versorgen. Die Stadt hatte an den Schulden – mit denen sie sich in Folge von Schlacht und Besetzung zu belasten hatte – noch Jahrzehnte später abzuzahlen.

Die Stadt Wertingen war in der Folge der Konradinischen Erbschaft 1268 zu Bayern geschlagen geworden. Im Jahr 1805 waren die Bayern und die Franzosen wieder einmal Verbündete. Die Österreicher – um 1805 die Feinde – hatten Wertingen besetzt. Es ging beileibe nicht um die Kleinstadt an der Zusam! Die österreichischen Militärs erwarteten einen französischen Angriff auf die von ihnen gehaltene Festung Ulm. Napoleon sandte seine Truppen aber nicht von Westen her in einem direkten Angriff auf Ulm, sondern er überschritt bei Donauwörth die Donau und in zwei Heersäulen stießen die Franzosen unverhofft von Norden her auf die Österreicher.

Der Kaiser der Franzosen war an der Wertinger Schlacht übrigens selbst nicht beteiligt. Er besichtigte das Schlachtfeld allerdings später von den Gottmannshofener Höhen aus – wohl dort wo heute die „Napoleonstanne“ in den Feldern steht.

Die Schlacht – für Bayerns Geschichte unwichtig – faszinierte nicht nur die siegreichen Franzosen, sondern auch die unterlegenen Österreicher. Erst jüngst erlangte der Wertinger Sammler Siegfried Denzel mit viel Glück ein seltenes militärwissenschaftliches Werk „1805: Der Feldzug von Ulm“ in dem ein K.U.K-Generalmajor umfangreich die Wertinger Schlacht analysiert und die moralische Niederlage der Habsburger dem Führungsversagen der österreichischen Führung anlastet.

Die Österreicher waren bis 1805 übrigens direkte Nachbarn der Wertinger. Große Teile des heutigen Bayerisch-Schwaben waren österreichisch und wurden erst 1805 im Frieden von Pressburg zu Bayern geschlagen.

Laut Alfred Sigg bestand zum Beispiel die unter österreicher Obhut stehende Marktgrafschaft Burgau aus einem Flickerlteppich von Ortschaften, darunter Welden, Buttenwiesen, Eppishofen. Sogar in Wertingen selbst gehörte den Österreichern ein Bauernhof. Die Herrschaftsansprüche der Habsburger waren oft juristisch strittig und umfassten oft nur Gerichtsbarkeit und Zollrechte. Die Schlacht von Wertingen – obwohl als historisches Geschehen unbedeutend – war die erste Laufmasche, die das Gefüge der österreichischen Herrschaft in der Region zum Einsturz brachte. Wie es weitergeht mit Napoleon und Bayern – davon erzählt die sehenswerte Ausstellung im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt. "Kommentar Seite 21

Tipp Das Haus der Bayerischen Geschichte präsentiert die Bayerische Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ in Ingolstadt (Neues Schloss) bis zum 31. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr. Infos unter www.HGBG.de

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