Wertingens Altbürgermeister wird heute 80 Jahre alt
Er lebt jetzt in Bad Wörishofen. Seine starke Persönlichkeit trug zum Aufschwung von Wertingen nach kargen Nachkriegsjahren bei. Wie er im Rückblick seine Amtszeit beurteilt.
Wertingen war 40 Jahre lang seine Heimat. Die Stadt, in der er arbeitete und mit seiner Familie lebte, war ihm aber viel mehr: Sie war seine Firma, sein Lebenswerk und seine Leidenschaft. Er formte sie wie ein Unternehmer mit Tatkraft, und sie prägte ihn wie ein Kind, das er großzog vom Säugling und Kleinkind über die Pubertät hinweg. Als das Kind erwachsen war, nabelte es sich abrupt ab und hinterließ einen erstaunten Menschen, der gedacht hatte, dass es noch eine Zeit so weitergehen könnte wie bisher. „Ich hatte noch so viel vor“, sagt der Mann, der 30 Jahre lang, von 1972 bis 2002, Bürgermeister in Wertingen war, geliebt und gemieden, verehrt und verwünscht, verstanden und verkannt.
Auf dem Weg von Wertingen nach Wörishofen, seiner jetzigen Heimat, wird klar, was ihn dort hinzieht und hingezogen hat nach einer bitteren Wahlniederlage in Wertingen im Jahr 2002, als ihm ein junger Willy Lehmeier sein Amt erfolgreich streitig gemacht hatte. Die noch schneebedeckten Alpen rücken schimmernd näher, die fett-grünen Allgäuer Wiesen mit gelb-leuchtendem Löwenzahn – durchatmen, loslassen, abtauchen, genießen... Ein entspannter Dietrich Riesebeck öffnet die Tür in dem Wohnviertel am Stadtrand. In seinem neuen Zuhause ist er seiner sozialdemokratischen Einstellung treu geblieben: gediegen, kein Luxus, solide, kein Prunk. 80 Jahre alt wird er am heutigen Samstag – ein alter Mann? Nicht unbedingt. Es liegt noch viel Kraft in seiner Stimme, viel Interesse und Wachsamkeit, viel Leidenschaft und Humor in seinen Worten. Im Gespräch ist zu spüren, dass es für den Wertinger Altbürgermeister noch mehr gibt als Wertingen, um das sich sein Leben so lange drehte. Der räumliche und zeitliche Abstand – 13 Jahre lang lebt das Ehepaar Dietrich und Ingrid Riesebeck jetzt in Wörishofen – relativieren das, was damals war, lenken den Blick auf Dinge, die wirklich wichtig waren.
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