Der Steinmetz, dem das Handwerk abhanden kam
Ulrich Hanel, Seniorchef eines Wertinger Steinmetzbetriebes, erzählt über Veränderungen in seinem Beruf. Und über eine Krankheit, die ihn verändert hat.
Samstags und sonntags, wenn die Maschinen still stehen, dann ist er in seinem Element. Dann tut Ulrich Hanel das, was schon immer seine Leidenschaft ist. Er geht in die Werkhalle und fertigt Steinmetzarbeiten, auch kleine Sachen, die ihm so einfallen: Uhren, Stelen, Bilderrahmen aus Marmor, steinerne Lampenschirme, die, je nach Material, ein besonderes Licht erzeugen. Diese Arbeit – das braucht Ulrich Hanel. Den Kontakt zum Stein, zum glatten Marmor oder Granit, der mit der Hand geformt wird, das Gefühl, aus einem starren Klotz etwas funktionelles und auch schönes zu erschaffen. Heute macht er das nur noch „aus Spaß“. Denn diese Arbeit gibt es so nicht mehr.
Vorne in der Halle hat jetzt die CNC-Maschine ihren Platz. Ein Facharbeiter rumänischer Herkunft steht dort und bedient die Maschine, die serienmäßig und millimetergenau Teile aus Steinplatten aussägt, per Computer. Die vielen kleinen Maschinen, die früher dem Steinmetz das Handwerk erleichterten, sind jetzt abgeschafft. „Die CNC, die kann ich nicht bedienen“, gesteht der 73-Jährige, „die macht alles, aber sie sagt nicht ‘guten Morgen‘ zu mir.“
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