Wie gefährlich Kunst auf dem Kreisverkehr ist
Höchstädt darf keine Kanone in den Lidl-Kreisel setzen, weil das zu gefährlich wäre. Anderswo im Landkreis scheint das kein Problem zu sein. Warum das Bauamt so entscheidet.
Der Mühlenring in Höchstädt. Sieben Tonnen Jura-Kalkstein stehen in der Mitte des Kreisverkehrs. Ein riesiges Mühlrad, geschaffen vom Künstler Herbert Wurm. Das Kunstwerk steht seit 2007 im Höchstädter Kreisel, ohne dass etwas passiert wäre. Dennoch darf die Stadt auf den „Lidl-Kreisverkehr“ am Stadteingang keine historische Kanone stellen. Jens Ehmke vom Staatlichen Bauamt in Krumbach erklärte, dort sei ein festes Hindernis zu gefährlich, weil es Unfälle gebe, bei denen Autofahrer auf die Insel im Kreisverkehr fahren. Auch die bereits gepflanzten Bäume müssen wieder weg. Der Leiter des Bauamtes hat sich klar ausgedrückt – dass etwa der neue Wertinger Kreisel durch Kunst aus Stein oder Metall aufgehübscht wird, kommt auch nicht infrage.
Bürgermeister Willy Lehmeier hat dafür Verständnis: „Es gibt meiner Ansicht nach bessere Orte, einen Blickfang aufzustellen.“ Durch zu auffällige Bauwerke könne man abgelenkt werden – dass könne dann im schlimmsten Fall für Ortsunkundige gefährlich werden, wenn sie aus irgendwelchen Gründen auf die Mitte des Kreisverkehrs fuhren. Lehmeier ist eher ein Fan von natürlichem Schmuck: „Blumen sind optisch und sicherheitstechnisch für mich die bessere Option zur Zierde von Kreisverkehren.“
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